2. Bundesliga

Gesamte HSV-Direktorenebene verlängert

Seit 2009 hatte kein HSV-Sportchef seinen Vertrag erfüllt

Boldt: Lob für Mutzel und Hrubesch

Michael Mutzel bleibt dem Hamburger SV als Sportdirektor erhalten.

Michael Mutzel bleibt dem Hamburger SV als Sportdirektor erhalten. imago images

: Mit Sportdirektor Michael Mutzel, Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch und Chefscout Claus Costa verlängerte ein Trio bis 2023, das maßgeblich für den von Sportvorstand Jonas Boldt vorgegebenen Weg steht.

Der neue Kontrakt für Mutzel belegt zudem, dass es beim HSV, anders als in der Vergangenheit, nicht mehr ausschließlich darum geht, welcher Verantwortlicher einst wen eingestellt hat. Zur Erinnerung: Der frühere Karlsruher Profi war im April 2019 noch von Ex-Sportvorstand Ralf Becker verpflichtet worden, ist nach einem nicht ganz einfachen Premierenjahr seit Saisonbeginn verstärkt in die Verantwortung gerückt und genießt intern hohes Ansehen. "Michael und ich", erklärt Boldt, "kennen uns erst seit eineinhalb Jahren. Ich finde es sehr gut, wie er zuletzt in operativer Hinsicht vieles in die Hand nimmt. Es war sein Ziel sich dahingehend zu entwickeln, den Raum bekommt er und die Zusammenarbeit ist wirklich gut. Wir führen gute Diskussionen, sind nicht immer einer Meinung, aber es ist immer konstruktiv." Zu Mutzels wichtigstem Mitstreiter ist Chefscout Costa geworden, der von Boldt aus Leverkusen geholt wurde, den jedoch längst ein enges Vertrauensverhältnis zum Sportdirektor verbindet.

Eine reine Formsache war die Personalie Hrubesch. Schon unmittelbar nach Boldts Verlängerung im November hatte der kicker berichtet, dass damit auch der Verbleib des Europapokalsiegers von 1983 grundsätzlich geregelt sei. Der 69-Jährige hatte sein Wirken schon zum Dienstantritt im Sommer ausdrücklich an die Person von Boldt geknüpft. "Horst", schwärmt der Sportvorstand, "hat große Lust, das zeigt er jeden Tag." Dennoch ist denkbar, dass sich sein Betätigungsfeld im Vergleich zum ersten halben Jahr ein wenig verändert, er künftig etwas mehr delegiert, nachdem er sich sehr intensiv vor Ort eingearbeitet hat. "Er ist sehr, sehr nah dran", sagt Boldt, "Horst brennt für diese Aufgabe." Und der Fortbestand des Trios bedeutet für den Klub durchaus etwas Neuartiges: Seit dem ersten Aus von Dietmar Beiersdorfer im Jahr 2009 hat kein Sportchef beim HSV mehr seinen Vertrag erfüllt. Jetzt verlängerte nach dem Sportvorstand sogar die gesamte sportliche Direktorenebene.

Sebastian Wolff