2. Bundesliga

HSV schlägt Pilotprojekt zur legalen Pyrotechnik vor

Strikte Bedingungen - DFB müsste zustimmen

HSV schlägt Pilotprojekt zur legalen Pyrotechnik im Stadion vor

Wird es im Volksparkstadion legale Pyrotechnik geben?

Wird es im Volksparkstadion legale Pyrotechnik geben? IMAGO/R.Seidel Imagery

Der HSV unternimmt einen neuen Anlauf, Pyrotechnik, die von Fans im Stadion unter klaren Auflagen und Abständen abgefackelt wird, zu legalisieren. Das berichtet das "Hamburger Abendblatt".

Bereits im Februar 2020 gab es im Hamburger Volksparkstadion vor dem Spiel zwischen dem HSV und KSC (2:0) ein Novum: Die erste genehmigte Pyro-Show.

Nun schlägt der HSV ein neues Pilotprojekt zur Legalisierung und zum kontrollierten Einsatz von Pyrotechnik in Fußball-Stadien vor.

Sicherheitsabstände, Brandschutzauflagen, wissenschaftliche Begleitung

Der Plan der Hanseaten sieht vor, dass Pyrotechnik für eine bestimmte Zeit an verschiedenen Standorten wie dem Volksparkstadion eingesetzt werden darf. Unter folgenden Bedingungen: Sicherheitsabstände, unter Brandschutzauflagen und vor allem mit wissenschaftlicher Begleitung, die mögliche Gefahren für andere Stadionbesucher wie eine Rauchgasatmung untersucht. Nach dem Ende des Pilotprojekts soll auf der Grundlage dieser Untersuchungen bewertet werden, ob eine Pyro-Legalisierung in den Stadien vertretbar ist oder nicht.

"Wir wollen proaktiv und in Lösungen agieren, um die Fußball- und Fankultur im Rahmen eines begeisternden und verbindenden Stadionerlebnisses zu unterstützen", sagte Cornelius Göbel, Leiter des Bereichs Fankultur beim HSV, gegenüber dem Abendblatt. Göbel war schon an der Aktion 2020 beteiligt. "Unser Ziel ist es, neue Wege zu definieren, gleichzeitig eine hohe Sicherheit im Stadion zu gewährleisten und dabei unser höchstes Gut - die Fankultur - zu wahren."

Stimmt der DFB zu?

Der DFB müsste dem Projekt zustimmen, dessen erste Reaktion ist dem Bericht zufolge jedoch zurückhaltend. Pyrotechnik berge "immer Gefahren in einem voll besetzten Stadion", antwortete der DFB dem "Abendblatt".

Hohe Geldstrafen für die Klubs

Der Einsatz von Pyrotechnik durch die Fans steht bisher unter Strafe. Beim HSV wie auch bei anderen Profiklubs kommt dadurch in jeder Saison eine sechsstellige Summe zusammen.

Göbel möchte die Situation ändern. "Wir müssen andere Mechanismen entwickeln, weil der bisherige Weg fehlgeschlagen ist. Insbesondere lineares Sanktionieren ist ein gescheitertes Instrument."

"Eskalationsspirale von Repression und Kriminalisierung"

Damit steht er nicht allein. Auch Präsidenten anderer Klubs wie Hubertus Hess-Grunewald von Werder Bremen, Oke Göttlich vom FC St. Pauli oder Claus Vogt vom VfB Stuttgart haben sich zuletzt offen für das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik gezeigt. Das könne ein Weg aus einer "Eskalationsspirale von Repression und Kriminalisierung" sein, sagte Hess-Grunewald der "Süddeutschen Zeitung".

mas

Drei Duos, ein Trio und zweimal die 1: Die Elf des 8. Spieltags