2. Bundesliga

HSV-Regisseur Benes: Eine Gala mit Ronaldinho-Trick

Slowake ist bei der Rückkehr ins Zentrum an allen Toren beteiligt

HSV-Regisseur Benes: Eine Gala mit Ronaldinho-Trick

Hamburgs Laszlo Benes trumpfte groß auf.

Hamburgs Laszlo Benes trumpfte groß auf. IMAGO/Michael Schwarz

Steffen Baumgart hatte gegen den kompakten Aufsteiger im Mittelfeld umgebaut, Ludovit Reis als zweiten Sechser, der bei gegnerischem Ballbesitz einen verkappten Rechtverteidiger gab, postiert und Benes als Zehner aufgeboten. Ein Plan, der komplett aufging. Weil Reis das Wechselspiel vernünftig löste, Immanuel Pherai energisch, wenn auch nicht immer wirkungsvoll in die Spitze vorrückte - und der 26-jährige Slowake in seiner Paraderolle als doppelter Vorbereiter und Torschütze glänzte. "Es ist logisch, dass ich mich auf der Zehn wohler fühle, das ist meine Position", erklärt er. Als Kritik an des Trainers Versuch aus der Vorwoche will er diese Aussage indes ausdrücklich nicht verstanden wissen. "Es war keine falsche Entscheidung. Ich habe auch dort versucht, meine Energie einzubringen."

Am Sonntag brachte Benes weit mehr als nur Energie ins Hamburger Spiel. Er legte vor dem ersten Treffer überlegt quer zu Miro Muheim und spielte vor dem dritten Tor einen Traumpass in die Tiefe auf Ransford Königsdörffer. Dazwischen traf er selbst zur Vorentscheidung - und hat sich dabei an einem der ganz Großen orientiert. Seinen Freistoß hatte Benes flach unter der Mauer hindurch geschossen, nicht besonders hart, aber sehr platziert landete der Ball genau neben dem Pfosten. "Ich habe solche Varianten schon ein paarmal gesehen", verrät er, "einmal von Ronaldinho und auch mein Nationalmannschaftskollege Ondrej Duda hat mal so getroffen."

Gegen Wehen Wiesbaden sah Benes den Moment gekommen, es auch zu versuchen: "Meistens schieße ich die Freistöße hoch über die Mauer, aber ich habe gesehen, dass sich kein Spieler zum Blocken hinter die Mauer gelegt hat. Deshalb habe ich es flach probiert, weil ich mir sicher war, dass die Mauer aus dieser Distanz hochspringt."

Die Rechnung ging auf und war so etwas wie die Krönung der Benes-Gala. Für ihn aber war der Erfolg nur ein Anfang nach den jüngsten Rückschlägen. "Wir haben es gut gemacht und im Zentrum oft den freien Spieler gefunden. Aber es gab auch noch zu viele Aktionen, in denen wir klarer spielen können."

Sebastian Wolff

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