2. Bundesliga

HSV mit zehntem Minus in Folge

6,7 Millionen Euro Verlust und ein drastischer Umsatz-Rückgang

HSV mit zehntem Minus in Folge

Präsentierte die Jahresbilanz: HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein.

Präsentierte die Jahresbilanz: HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein. picture alliance

"Bis zu Beginn der Pandemie waren wir mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden", erklärt Wettstein, "wir hatten unsere Prognosen übertroffen, waren dem Ziel einer nachhaltigen schwarzen Null sehr nahe. Ab dem März hat sich diese Entwicklung dann komplett verändert." Jedes Heimspiel ohne Zuschauer, rechnet er vor, koste den HSV 1,5 Millionen Euro. Das ergibt allein durch die fünf Geisterspiele nach dem Re-Start in der vergangenen Spielzeit ein Minus von 6,5 Millionen. Zudem trifft den Klub ein drastischer Einbruch beim Umsatz. Schon im Vorjahr war dieser um 5,7 Prozent gesunken, jetzt sind es 24,1 Prozent und nur noch 95,7 statt 126 Millionen Euro. Die Netto-Finanzschulden liegen bei 45 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote bei 25,1 Prozent.

"Transfererlöse auf historischem Tiefststand"

Das elfte Minus in Folge muss der HSV bereits jetzt einplanen, Wettstein verhehlt das mit Blick in die coronabedingt ungewisse Zukunft nicht. "Die Auswirkungen treffen uns in der laufenden Saison deutlich härter, wobei insbesondere die Unsicherheit in Bezug auf die Dauer der pandemiebedingten Einschränkungen eine noch größere Herausforderung darstellt. Der Umsatzausfall durch die Heimspiele unter Zuschauerausschluss setzt sich fort, unsere Transfererlöse liegen auf einem historischen Tiefststand."

Grundstücksverkauf als Rettungsanker

Als Rettungsanker erweist sich der im September vereinbarte Grundstücksverkauf. Die Stadt Hamburg erwirbt das Stadiongrundstück im Volkspark für 23,5 Millionen. Der HSV hat sich im Gegenzug dazu verpflichtet, die für die Europameisterschaft 2024 notwendigen Modernisierungsmaßnahmen des Volksparkstadions vorzunehmen, hat gleichzeitig aber kurzfristig finanziellen Spielraum gewonnen, ohne den die Lage nun weitaus bedrohlicher wäre. Wettstein: "Die bereits kommunizierte Absicht des Grundstücksverkaufs an die Stadt versetzt uns in die Lage, die weitere Entwicklung der Pandemie mit der erforderlichen Sorgfalt zu beobachten."

Sebastian Wolff