2. Bundesliga

HSV: Kommt Kuntz für Boldt?

Sportvorstand geht von seinem Verbleib aus, der Aufsichtsrat traf den Europameister

HSV: Kommt Kuntz für Boldt?

Vorgänger und Nachfolger? Jonas Boldt und Stefan Kuntz.

Vorgänger und Nachfolger? Jonas Boldt und Stefan Kuntz. imago images (2)

Bild und das Hamburger Abendblatt berichten übereinstimmend vom Interesse an dem 61-Jährigen, der zuletzt Cheftrainer der Türkei und im Dezember auch ein Kandidat für die Nachfolge von Tim Walter auf der HSV-Bank war. Beerbt der Europameister von 1996 nun seinen damaligen Ansprechpartner Boldt?

Tatsächlich hatte sich der Aufsichtsrat am Donnerstag mit Kuntz getroffen. Der frühere Torjäger ist nach Absagen von Ralf Rangnick und Jörg Schmadtke der nächste prominente Kandidat auf der Liste, nachdem sich zuletzt ein Trend abgezeichnet hatte, dass Boldt im Amt verbleiben könnte, da sich die Räte auf keinen gemeinsamen Nenner einigen können. Wird mit Kuntz alles anders?

Pikanterweise hatte am Donnerstag auch mit Boldt ein weiterer Austausch stattgefunden. Diesem war zwar keine öffentliche Jobgarantie gefolgt, er selbst aber schien in diesem Gespräch klare Signale empfangen zu haben. Nach dem 4:1 zum Saisonkehraus gegen Nürnberg jedenfalls hatte er, gewohnt selbstbewusst, auf die Frage, ob es mit ihm weitergehe, geantwortet: "Davon gehe ich aus."

Die Bausteine müssen nacheinander gelegt werden

Boldt ist bereits im Planungsmodus - und hatte die Frage nach der Zukunft von Trainer Steffen Baumgart mit der Begründung offen gelassen, dass nach einer Saison wie der abgelaufenen "nicht vorschnell Statements rausgehauen werden sollten" und stattdessen eine Analyse folgen müsse. Er hatte vor allem aber auch gesagt: "Es ist entscheidend, dass die Bausteine nacheinander gelegt werden." Boldt meinte damit: Erst muss das offizielle Bekenntnis des Aufsichtsrates zu ihm erfolgen, dann kann er die Trainerfrage beantworten. Nun erscheint doch wieder möglich, dass nach dem insgesamt sechsten gescheiterten Anlauf Richtung Bundesliga, dem fünften unter Boldt, die Steine ins Rollen kommen.

Der 42-jährige Ex-Leverkusener hatte am Sonntag eingeräumt, "dass wir in keinem Bereich richtig top waren. Das fängt ganz oben an und zieht sich durch andere Bereiche. Es gibt keinen Bereich, wo man nicht genauer hinschauen sollte." Genau das geschieht aktuell. Und die Blicke der Räte sind nun auf Kuntz gerichtet.

Sebastian Wolff

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