Bundesliga

HSV, Hoffenheim oder Leipzig? "Ich finde gut, dass es diverse Modelle gibt"

Bernhard Peters zu Gast bei "kicker meets DAZN"

HSV, Hoffenheim oder RB Leipzig? "Ich finde gut, dass es diverse Modelle gibt"

Bernhard Peters arbeitete für die TSG Hoffenheim und den Hamburger SV, inzwischen ist er in den USA tätig.

Bernhard Peters arbeitete für die TSG Hoffenheim und den Hamburger SV, inzwischen ist er in den USA tätig. Bongarts/Getty Images

Es ist 18 Jahre her, als Peters in aller Munde war: Der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann wollte den äußerst erfolgreichen Weltmeister-Coach der Hockey-Nationalmannschaft zum DFB holen und als Sportdirektor installieren. Aus dem öffentlich viel diskutierten Engagement wurde letztlich nichts, der Verband entschied sich für Matthias Sammer, doch Peters trauert dem verpassten Job nicht nach, wie er jetzt in der aktuellen Folge "kicker meets DAZN" berichtet: "Ich hatte damals das große Glück, dass man gegen mich gestimmt hat."

Denn Peters stieß stattdessen zu einem aufstrebenden Regionallisten - der TSG Hoffenheim, die damals gerade Ralf Rangnick als Trainer verpflichtet hatte und die Weichen für den rasanten sportlichen Aufstieg stellte. "Es war eine großartige Zeit", erinnert sich Peters, der unter anderem als Nachwuchskoordinator an der Schnittstelle zwischen den Mannschaften fungierte. "Da fuhren 30, 35 Leute mit zum Spiel gegen die zweite Mannschaft von 1860 München oder dem Karlsruher SC." In kurzer Zeit vollzog die TSG eine rasante Professionalisierung, baute die eigene Infrastruktur aus und wuchs zum Bundesligisten.

In so einer Medienstadt fühlen sich die Leute im Aufsichtsrat immer getrieben.

Bernhard Peters über seine HSV-Zeit

2014 zog es Peters schließlich in ähnlicher Funktion zum Hamburger SV - ein Verein, der ihm "ans Herz gewachsen ist", wenngleich es im Umfeld deutlich aufgeregter zuging als im beschaulichen Kraichgau. "Es war geprägt von vielen unruhigen Phasen im Profibereich", sagt Peters. "In so einer Medienstadt fühlen sich die Leute im Aufsichtsrat immer getrieben. Das war ganz anders als in Hoffenheim."

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Dass die von Dietmar Hopp in Sinsheim maßgeblich geförderte TSG, ähnlich wie der von Red Bull aus dem Boden gestampfte Bundesligist in Leipzig, bei vielen Fans für Ablehnung sorgt, ist ihm durchaus bewusst, schließlich hat er mit dem am Reißbrett geplanten Aufstieg Hoffenheims und dem traditionsgeladenen HSV aus der Hansestadt beide Seiten kennengelernt: "Das verstehe ich. Wenn man die emotionale Wucht eines Vereins wie dem HSV kennengelernt hat - das ist komplett was anderes als RB Leipzig oder in Hoffenheim", sagt Peters, der aber durchaus Reiz am Duell der Gegensätze finden kann: "Ich finde gut, dass es diverse Modelle gibt."

Ein ganz neues Modell baut er nun in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Düsseldorfer Vorstand Lutz Pfannenstiel in den USA auf. Als Berater hilft er bei der Entstehung des St. Louis City SC, der 2023 mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Bradley Carnell als Trainer in die MLS einsteigen wird. "Das hat etwas Vergleichbares mit Dietmar Hopp in Hoffenheim", sagt Peters, der unter anderem dabei mithilft, eine klare gemeinsame Spielphilosophie mit den Trainern zu entwickeln. "Die Idee ist natürlich, über die Akademie den einen oder anderen Identitätsspieler zu bekommen."

Wer hinter dem Fußball-Projekt in St. Louis steckt, wieso der neue Klub eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernimmt, auf welche Weise Peters Denkweisen in den Fußball-Klubs aufbrechen will und welche Erwartungen er nun an den DFB hat, verrät er in der neuen Folge von "kicker meets DAZN". 

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