2. Bundesliga

HSV: Endlich wieder ein Höhenflug mit Flügeln

Walter sieht seine Elf raus "aus dem Tal" und lobt die Kaderbreite

HSV: Endlich wieder ein Höhenflug mit Flügeln

Hatte nach dem Sieg über den FCM gute Laune: Tim Walter.

Hatte nach dem Sieg über den FCM gute Laune: Tim Walter. IMAGO/Eibner

Walter ist es wichtig, die jüngsten Aufgaben im Paket zu betrachten. Für ihn gehören der schwere Gang auf den Betzenberg nach Kaiserslautern (3:3), der Pokalerfolg in Bielefeld (4:3 im Elfmeterschießen) und der Sieg gegen Magdeburg zusammen. "Es war eine anstrengende, aber auch eine gute Woche", sagt der Coach. Weil er neben vier Punkten und der nächsten Pokalrunde auch Erkenntnisse gewonnen hat: Seine zweite Reihe ist qualitativ stärker als die des Vorjahres.

Youngster William Mikelbrencis ist als Rechtsverteidiger auf dem Weg zur echten Alternative; Stephan Ambrosius in der Innenverteidigung in der Lage, der Mannschaft mit seiner Resolutheit ein Element zu geben, dass  ihr gut tut; Lukasz Poreba, nach seiner Verletzung am ersten Trainingstag im September, die große Unbekannte, kann mit seiner Ballsicherheit und seinen strategischen Fähigkeiten gewinnbringend einwirken.

Dazu verhalfen gegen den spielstarken Vorjahres-Aufsteiger endlich die Flügel zum Höhenflug. Bakery Jatta hatte schon am ersten Treffer entscheidenden Anteil, ein Assist ist nur deshalb nicht für ihn verbucht, da nicht Erstabnehmer Robert Glatzel nach seinem Durchbruch über rechts traf, sondern "Zweitverwerter" Laszlo Benes. Das zweite Tor erzielte der Gambier dafür selbst - auf eine mustergültige Vorlage von Jean-Luc Dompé. Der Linksaußen war nach knapp einer Stunde für den bis dahin wirkungslosen Ransford Königsdörffer gekommen und hatte - endlich - mal wieder angedeutet, dass er das Potenzial hat, entscheidend Einfluss auf das Spiel des Tabellenzweiten zu nehmen.

Walter registriert nach einer Woche mit drei Spielen, vielen Personalrochaden und vielen verletzungsbedingten Ausfällen, "dass wir eine gute Breite im Kader haben. Wir haben gesehen, dass wir uns auf jeden verlassen können." Seiner Meinung nach wurde außerdem deutlich, dass das Formtief nach der Länderspielpause im September überwunden ist. "Wir sind gerade auf einem guten Weg, wir haben uns aus dem Tal rausgearbeitet. Wir sind wieder da, wo wir zu Beginn der Saison waren." Nur tabellarisch noch nicht ganz: Nach 13 Punkten aus den ersten fünf Partien hatte der HSV die 2. Liga angeführt.

Sebastian Wolff

Baumann und Casteels im Duell: Die Top 10 der Bundesliga-Elfmeterkiller