2. Bundesliga

HSV: Boldt und die Suche nach einem neuen Chef

Bei den Bossen reift die Überzeugung für einen Impuls von außen

HSV: Boldt und die Suche nach einem neuen Chef

Auf der Suche nach dem passenden Nachfolger für Tim Walter: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.

Auf der Suche nach dem passenden Nachfolger für Tim Walter: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. IMAGO/Jan Huebner

Schon während der Pressekonferenz anlässlich der Trennung von Tim Walter am vergangenen Montag hatte Sportvorstand Jonas Boldt angedeutet, die Suche eines Nachfolgers sei auch abhängig von Verfügbarkeiten. Steffen Baumgart wäre verfügbar, der Ex-Kölner und bekennende HSV-Sympathisant ist Teil der Hamburger Kandidatenliste, wirklich konkret aber ist der Austausch nicht.

Volkspark-Experte Kwasniok als möglicher Kandidat?

Bislang noch nicht kontaktiert wurden offenbar auch mögliche Kandidaten, die aktuell in der 2. Liga unter Vertrag stehen. Hohes Ansehen etwa soll in der Hamburger Chefetage Lukas Kwasniok genießen.

Der 42-Jährige ist vertraglich bis 2025 gebunden, hat mit dem SCP im Volkspark noch nie verloren und bei drei Versuchen sieben Punkte entführt. Auffällig war: Fast immer hatte er taktische Anpassungen vorgenommen, beim 2:1 im Frühjahr 2022 entgegen seiner generellen Ausrichtung auch mal resolut Beton angerührt. Und mit seiner Variabilität Eindruck hinterlassen. Eine Spur bei der Trainersuche soll außerdem nach Dänemark führen.

Polzin: "Es geht nicht um meine Person"

Vom Verlauf der anstehenden Gespräche ist auch abhängig, in welcher Rolle Polzin weitermachen wird. Dass er beim HSV bleiben soll, hat Boldt festgelegt. Der 33-jährige Bramfelder selbst sagte nach seiner Premiere an der Ostsee: "Es geht nicht um meine Person. Es geht darum, dass wir große Ziele haben. Ich versuche, dem Verein bestmöglich zu dienen, den Verein zu unterstützen in jeglicher Position." Das Ziel Aufstieg behält er fest im Visier: "Wir wollen Geschichte schreiben als Mannschaft, und ich möchte einen Teil zu dieser Geschichte beitragen. Aber in welcher Form das sein wird, liegt mir fern zu bewerten oder zu entscheiden."

Das Bestreben von Boldt und Sportdirektor Claus Costa, einen neuen Chefcoach zu verpflichten, scheint angesichts der geradezu greifbaren Verunsicherung in der Mannschaft klar. "Das Spiel in Rostock", hatte Robert Glatzel treffend analysiert, "war kein Fortschritt." Beinahe etwas zu wohlwollend urteilte der Torjäger: "Es war ein Stillstand. Aber wir wollen uns weiterentwickeln." Hinweise auf eine Weiterentwicklung aber sind im Spiel eins nach Walter ausgeblieben.

Sebastian Wolff

Walter in den Top 10: Die HSV-Traineramtszeiten