Bundesliga

Offiziell: Hofmann wechselt von Gladbach nach Leverkusen

Nationalspieler nutzt Ausstiegsklausel

Hofmann-Wechsel nach Leverkusen offiziell - Gladbach äußert Unverständnis

Wechselt von Gladbach nach Leverkusen: Jonas Hofmann.

Wechselt von Gladbach nach Leverkusen: Jonas Hofmann. Getty Images

Sein vorletztes Saisontor erzielte Jonas Hofmann 2022/23 am 33. Spieltag in der BayArena und damit an dem Ort, der ab sofort sein neues sportliches Zuhause ist: Der 30 Jahre alte Nationalspieler wechselt - wie vom kicker am Dienstag exklusiv vermeldet - nach siebeneinhalb Jahren bei Borussia Mönchengladbach zum nur rund 40 Kilometer Luftlinie entfernten Lokalrivalen Bayer 04 Leverkusen. Dort erhält er einen Vertrag bis Sommer 2027 und die Rückennummer 7. 

Die Fohlen verlieren nach den ablösefreien Marcus Thuram (Inter Mailand), Ramy Bensebaini (Borussia Dortmund) und Kapitän Lars Stindl (Karlsruher SC) den vierten Leistungsträger, doch diesmal waren ihnen die Hände gebunden: Hofmann nutzt eine Ausstiegsklausel in seinem ursprünglich noch bis 2025 laufenden Vertrag, die nach Angaben der Borussia bei zehn Millionen Euro liegt. Die Gladbacher hatten vergeblich versucht, ihm diese mithilfe einer vorzeitigen Vertragsverlängerung "abzukaufen".

Virkus: "Haben alle von Jonas aufgestellten Bedingungen erfüllt"

"Wir haben uns mit Jonas intensiv ausgetauscht und darum gekämpft, ihn bei Borussia zu halten", so Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, der sein Unverständnis über den Wechsel durchblicken lässt: "Die Gespräche waren sehr offen, und schlussendlich haben wir ein Angebot vorgelegt, das alle von Jonas aufgestellten Bedingungen erfüllt hat. Dass er sich dennoch dazu entschieden hat, die Ausstiegsklausel zu aktivieren, hinterlässt kein gutes Gefühl. Dennoch gilt es seine Entscheidung zu respektieren und Jonas für seinen Einsatz und seine Leistungen für Borussia einen großen Dank auszusprechen."

Hofmann war im Januar 2016 für acht Millionen Euro von Borussia Dortmund nach Gladbach gewechselt und kam seitdem auf 214 Pflichtspiele im VfL-Dress, in denen er 48 Tore erzielte und 52 weitere vorbereitete. In der abgelaufenen Saison war er mit zwölf Treffern und elf Assists bester Scorer der Borussia.

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Den Großteil der Spiele absolvierte der 21-malige Nationalspieler (vier Tore) im rechten Mittelfeld, gerade in der Nationalmannschaft wurde er aber auch als Rechtsverteidiger eingesetzt. In diesem Sommer schaffte er es zum vierten Mal hintereinander in die kicker-Rangliste der Position Außenbahn offensiv. Nur ein Quartett lag dabei vor ihm.

Hofmann: "Gefühl, etwas Neues machen zu wollen"

"Ich bin der Borussia sehr dankbar für die vergangenen sieben Jahre. Ich hatte eine herausragende Zeit dort. Zuletzt hatte ich aber verstärkt das Gefühl, etwas Neues machen zu wollen", erklärt Hofmann seinen Schritt. "Bayer 04 passt zu diesen Gedanken, der Verein gehört seit Jahren zu den deutschen Top-Klubs und ist auch international immer ambitioniert. Die Mannschaft ist spannend und besitzt unglaublich viel Qualität. Ich habe richtig Lust auf dieses nächste Kapitel."

Während die Gladbacher längst auf der Suche nach einem Nachfolger sind und dabei unter anderem Franck Honorat von Stade Brest im Visier haben, ist Hofmann in Leverkusen Sommerneuzugang Nummer drei nach den Verteidigern Arthur (America FC Belo Horizonte) und Alejandro Grimaldo (Benfica Lissabon).

"Wir haben uns schon länger mit Jonas beschäftigt und sind froh, dass er sich für den Weg zu Bayer 04 entschieden hat", sagt Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes über den WM-Teilnehmer von 2022. "Dank seiner Spielübersicht, seiner hervorragenden technischen Fähigkeiten sowie seiner Erfahrung ist er ein Typ Spieler, den wir für unseren Kader gesucht haben." Anders als in Gladbach winkt Hofmann in Leverkusen 2023/24 Europapokal-Fußball.

jpe

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