Bundesliga

Hofmann und das Geheimnis von "Laterkusen"

Nationalspieler lobt Bayers Kaderzusammensetzung

Hofmann und das Geheimnis von "Laterkusen"

Mit Bayer auf dem Weg zur Meisterschaft: Jonas Hofmann.

Mit Bayer auf dem Weg zur Meisterschaft: Jonas Hofmann. IMAGO/Chai v.d. Laage

Späte Tore ziehen sich wie ein roter Faden durch die laufende Bayer-Saison: Robert Andrich (88.) und Patrik Schick (90.+1) trafen am Samstag zum späten 2:1-Sieg gegen Hoffenheim und sorgten so für die Treffer Nummer 21 und 22, die Bayer in der laufenden Saison nach der 80. Minute erzielt hat. In den Top 5 Ligen hat nur der FC Liverpool ab der 80. Mehr mehr späte Tore erzielt als Bayer - und nur der FC Barcelona hat mehr Punkte in diesem Zeitraum geholt. Wenig überraschend existiert rund um die Werkself schon das geflügelte Wort "Laterkusen" - ein Neologismus aus dem englischen Wort "later" (zu deutsch: später) und eben Leverkusen.

Jonas Hofmann verriet nun bei "kicker meets DAZN", dass sich die Leverkusener nach dem Spiel schon auch gefragt hätten, wie sie dass "denn wieder hingekriegt" haben - und lieferte die Antwort darauf gleich mit: "Wir ziehen an einem Strang und fangen nicht an, hintenraus lange Bälle zu schlagen. Wir spielen unseren Stiefel weiter und warten gefühlt nur darauf, bis einer reinfliegt. Das haben wir schon ein paar Mal geschafft, das gibt Energie." In anderen Worten: Geduld ist das Geheimrezept - und das wurde den Leverkusenern von Trainer Xabi Alonso eingebläut.

"Wenn du gegen Mannschaften spielst, die sehr tief stehen und du sehr viel Ballbesitz hast, dann ist es oftmals nur eine Frage der Zeit, bis einer reinfällt", weiß Hofmann und meinte mit Blick auf die verteidigende Mannschaft: "Wenn du das Verteidiger-Gen in dir hast, dann findest du das vielleicht für 80 bis 85 Minuten geil, aber dann gibt es die eine Situation, wo du Fußball guckst und nicht beteiligt bist - und das wird von Top-Mannschaften ausgenutzt." Genau auf solche Momente warten auch die Leverkusener, denn "jeder im Team glaubt daran, dass du hintenraus die Möglichkeit bekommen wirst, den Lucky Punch zu setzen."

Warten, bis der Gegner einmal ganz kurz pennt, um dann zuzuschlagen.

Jonas Hofmann

Manchmal sei es wie bei einem Handballfeld, erklärt der Nationalspieler: "Wenn es auf der einen Seite nicht klappt, dann verlagern wir über die Sechs auf die andere Seite und warten, bis diese eine Lücke da ist, wenn der Gegner einmal ganz kurz pennt, um dann zuzuschlagen." Der 31-Jährige betont aber auch, dass es einen "Lernprozess" gebraucht habe, ehe das in Fleisch und Blut übergangen ist. "Das erarbeitet man sich nicht nur in der Vorbereitung, dafür braucht es auch Pflichtspiele."

Xabi Alonso

Mit Bayer auf Erfolgskurs: Xabi Alonso. IMAGO/Revierfoto

Bayer hat mehr als nur Geduld

Geduld ist aber nicht der einzige Erfolgsfaktor des Tabellenführers. "Wir sind eine Ballbesitzmannschaft, die überragend zusammengestellt ist", sagt Hofmann und verweist auf den tollen Mix aus "alten erfahrenen und jungen, weniger erfahrenen Spielern". Im Kader gibt es große Spieler und "kleine, die wiederum blitzschnell sind - und Spieler, die den Ball mit dem Rücken zum Tor halten können, sowie Spieler, die ein super Aufbauspiel haben". Die Mannschaft sei schlicht "top zusammengestellt". So sei Bayer in der Lage, "unterschiedlich auf Spielsituationen zu reagieren".

Im KMD-Podcast mit Alex Schlüter und Benni Zander ist Xabi Alonso auch ein großes Thema. Was macht der Spanier besonders im Training? Wie ging die Mannschaft mit den zahlreichen Wechselgerüchten der vergangenen Wochen rund um ihren Coach um? Wie wurde Xabi Alonsos Entscheidung, bei Bayer zu bleiben, aufgenommen? Und was ist eigentlich der langfristige Plan der Rheinländer? Antworten auf all diese Fragen liefert Hofmann, der auch über seine Emotionen bei seinem Weggang aus Gladbach redet, seine EM-Chancen und den exakten Moment, wann er zur Überzeugung kam, dass die Werkself eine erfolgreiche Saison spielen kann - und der war überraschend früh.

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KMD #209 (mit Deniz Aytekin)
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