Eigentlich gibt es kaum Gründe, nach der über weite Strecken starken Vorstellung am Freitag gegen die Bayern (1:1) an personelle Änderungen zu denken oder etwa ein anderes System auszuprobieren. Es spricht aber für die Tiefe des Kaders, dass sich Adi Hütter vor seinem dritten Pflichtspiel als Gladbacher Trainer gleich auf mehreren Positionen personelle Alternativen bieten.
"Mit Blick auf unsere Startelf bin ich in der glücklichen Lage, vor schwierigen Entscheidung zu stehen", so der Österreicher. "Aber das ist auch in Ordnung: Wenn wir es schaffen, über die ganze Saison diesen Konkurrenzkampf hoch zu halten, dann wird sich das ganz sicher positiv auf die Leistung der Mannschaft auswirken."
Vielleicht ändern wir das System.
Adi Hütter
Zum Beispiel gilt es zu klären, wer den Posten links in der Viererkette besetzt. Bei seiner Premiere gegen die Bayern machte Youngster Joe Scally einen sehr guten Job, nun aber drängt Platzhirsch Ramy Bensebaini wieder ins Team. "Vielleicht gibt es einen direkten Wechsel, vielleicht ändern wir das System, das werde ich aber nicht im Vorfeld preisgeben", so Hütter.
Spannung verspricht auch die Frage, wie der Gladbacher Trainer mit Jonas Hofmann verfährt, der in der Vorbereitung ohne Testspiel-Einsatz blieb, mit seiner Einwechslung gegen die Bayern das Spiel aber sichtlich belebte. Kein einfaches Personal-Puzzle für Hütter also. Der Nationalspieler, der zuvor wegen einer Knieverletzung pausieren musste, drängt auf mehr Spielzeit. "Ich brauche nicht viel Anlauf, die Kraft reicht auch schon wieder für einen längeren Einsatz", so Hofmann.
Hütters Auftrag gegen Leverkusen
Generell, so Hütter, "treffen am Samstag zwei spielstarke Teams aufeinander. Leverkusen spielt sehr attraktiven Fußball, offensiv haben sie eine enorme Geschwindigkeit, und hinten haben sie sich gut verstärkt." Sein Auftrag also: "Kompakt stehen und auch mutig nach vorne spielen", so Hütter.
Für den neuen Gladbacher Coach gibt es am Samstagabend übrigens ein Wiedersehen mit seinem Nachfolger bei den Young Boys Bern. "Ich freue mich, Gerry Seoane wiederzusehen, er ist damals in Bern auf mich gefolgt und hat dort große Erfolge feiert. Wir schätzen uns beide sehr."
Interessant übrigens, dass es in den 13 jüngsten Duellen der beiden Teams, die in der Abschlusstabelle so oft sehr nah beieinander lagen, kein Unentschieden mehr gab. Sechs Mal gewann Leverkusen, sieben Mal Gladbach. Zuletzt aber fuhr dreimal hintereinander Bayer Leverkusen den Sieg ein.