2. Bundesliga

Hoffmann: "Mit neuem Spirit nach Elversberg"

Braunschweigs Keeper mit Frust und Trotz

Hoffmann: "Mit neuem Spirit nach Elversberg"

Wurde schon während der Partie gegen Paderborn laut: Braunschweigs Keeper Ron-Thorben Hoffmann.

Wurde schon während der Partie gegen Paderborn laut: Braunschweigs Keeper Ron-Thorben Hoffmann. IMAGO/Susanne Hübner

Direkt nach dieser letztendlich unglücklich mit 1:3 verlorenen Heimpartie gegen Paderborn war der Frust groß, auch und vor allem bei Ron-Thorben Hoffmann. "Erschreckend, wie viele individuelle Fehler wir gemacht haben", haderte Braunschweigs Keeper vor allem mit den beiden frühen Gegentoren, die sein Team fast schon aussichtslos in Rückstand gebracht hatten. "Wir kriegen das 0:1 nach einem Standard. Da kriege ich als Torwart noch einmal einen doppelten Hals, weil es vorher angesprochen wird. Und dann kriegst du den Ball auf den ersten Pfosten, was deren Zielraum ist, und wir lassen uns so einfach blocken."

Nächstes Problem: Die Offensive

Was für die Moral der Eintracht spricht, ist die starke Aufholjagd, die nach Robert Ivanovs Anschlusstor zum 1:2 zumindest noch in einem Punktgewinn hätte enden müssen. Doch in der Offensive offenbarte sich das nächste Problem der Niedersachsen. Hoffmann: "Wir belohnen uns einfach nicht für die Sachen, die wir rausspielen. Es war fast unser bestes Spiel von der Spielanlage her. Wir treffen das Tor nicht, testen auch gar nicht so richtig den gegnerischen Torwart." Mit dem 1:3 am Ende der Nachspielzeit machte Paderborn so den berühmten Deckel drauf.

Die Folgen für die Braunschweiger: In der Länderspielpause muss man nun auf eine Tabelle schauen, in der das Team den letzten Platz belegt. Vor allem aber muss laut Hoffmann im Training hart an den Inhalten gearbeitet werden. "Es geht damit los, dass wir die individuellen Fehler abstellen müssen." Und: "In den zwei Wochen müssen wir ganz viel aufs Tor schießen, dürfen aber nicht vergessen, dass wir hinten gut stehen müssen. Das ist die Basis." Die mehr als 30-minütige Drangphase am vergangenen Sonntag mache auch Mut. "Man sieht ja, dass es auch geht. Wir haben Paderborn dann gut im Griff gehabt. Aber wir treffen das Tor nicht, das ist sehr frustrierend. Wir waren nicht schlechter, auch zuvor gegen Rostock (0:1, d. Red.) und Nürnberg (2:2, d. Red.) nicht. Aber wir haben nicht gewonnen, so ehrlich müssen wir uns selbst gegenüber sein. Wir bringen die Ergebnisse nicht - die Spielanlage und die Art und Weise sind gut."

Verständnis für wütende Fan-Rufe

Nach dem Schlusspfiff gegen den SCP07 hatte sich der Zorn der Fankurve in wütenden Rufen entladen, die sich unter anderem auch gegen Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann richteten. "Ich kann verstehen, dass die Fans sauer sind", so Hoffmann dazu. "Fußball ist ein Ergebnissport. Und die Ergebnisse liefern wir als gesamter Verein gerade nicht." Er habe aber trotzdem das Gefühl, dass die Fans weiterhin hinter dem Team stehen. "Die Rufe hat es in Braunschweig schon öfters gegeben. Es ist immer ein Zeichen, dass etwas nicht läuft, und dafür sind in erster Linie wir verantwortlich. Der Verantwortung müssen wir uns bewusst sein und mit Ergebnissen das Gegenteil beweisen. Wenn du die Ergebnisse nicht lieferst, wird es halt sehr unruhig. Und so ist es gerade."

Doch trotz allen Ärgers ("Es ist zum Kotzen, jetzt mit so einem Gefühl in die Pause zu gehen") schaut Hoffmann auch am vorläufigen Tiefpunkt nach vorne, mit Trotz und Zuversicht. "Wir werden im Moment nicht belohnt. Wir müssen es erzwingen, aber das kriegen wir im Moment nicht hin. Wir kriegen unsere PS nicht auf die Straße. Das ist schon fatal." Nun aber gelte vor dem nächsten Spiel am Freitag in einer Woche: "Kurz durchschnaufen und dann mit einem neuen Spirit in Elversberg angreifen. Nicht den Kopf verlieren. In den ersten 30 Minuten gegen Paderborn wirkte das leider so."

Michael Richter

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