Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß veränderte seine Mannschaft nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Werder Bremen auf nur einer Position, Vogt rückte anstelle von Adams (Bank) in die Innenverteidigung, nachdem er gegen Bremen mit einer Gelbsperre gefehlt hatte. Wie schon in den vergangenen Wochen standen Hoeneß nur wenige Spieler zur Verfügung, die TSG plagen weiterhin große Verletzungssorgen.
Molde-Coach Erling Moe entschied sich nach dem 3:3 im Hinspiel vor einer Woche für drei Veränderungen in der Startformation, der ehemalige Fürther und Düsseldorfer Bolly musste auf der Bank Platz nehmen, Knudtzon begann dafür. Außerdem standen beide Innenverteidiger aus dem Hinspiel, Gregersen und Björnbek, nicht im Kader, sie wurden durch Risa und Sinyan ersetzt.
Für die Norweger, die Mitte Dezember die Meisterschaft beendet hatten und erst im April mit der neuen Runde loslegen, hatte das Hinspiel den Pflichtspielauftakt in das Jahr 2021 bedeutet, das Rückspiel in Sinsheim war also Spiel zwei.
Wenig überraschend übernahm die TSG also, wie gewohnt im 5-3-2-System, vom Anstoß weg die Kontrolle und hatte scheinbar alles im Griff. Ein Angriff nach dem anderen rollte über die Flügel, allen voran über rechts und Kaderabek, auf das Gehäuse der Skandinavier zu. Doch meistens waren die Hereingaben dann zu unpräzise, Dabbur und Bebou rieben sich im Zentrum zwar auf, gefährlich wurde es aber nur selten. Die erste wirkliche Chance hatte dann bezeichnenderweise Innenverteidiger Richards nach einem Freistoß von Rudy, doch Torhüter Linde tauchte gut ab (14.).
TSG überlegen - Andersen eiskalt
Die Gäste agierten im 4-2-3-1 mit Topspieler Eikrem auf der Zehnerposition, waren in den ersten 45 Minuten aber eigentlich hauptsächlich mit der Defensivarbeit beschäftigt. Dennoch ging Molde tatsächlich mit dem ersten Angriff in Führung. Eikrem legte aus dem Zentrum nach links zu Andersen, der in die Mitte zog und wie schon im Hinspiel einen Treffer erzielte, diesmal das 1:0 (20.).
Der überraschende Gegentreffer brachte die TSG kurz aus dem Konzept, dann fingen sich die Kraichgauer aber wieder. Bis auf einen Kopfball von Dabbur, den abermals Linde mit einem guten Reflex parierte (29.), erspielte sich Hoffenheim aber bis zur Pause keine nennenswerten Aktionen mehr.
Auch mit Beginn der zweiten Hälfte änderte sich am Bild wenig überraschend nichts, Dabbur verzweifelte kurz nach Wiederanpfiff erneut am gut aufgelegten Torhüter der Norweger (48.). Hoeneß musste reagieren und brachte kurz vor der Stundenmarke Kramaric für den sichtlich frustrierten Baumgartner.
Der Kroate brachte zwar frischen Wind und kreativere Ansätze ins TSG-Spiel, doch bis auf einen Distanzschuss, der den Außenpfosten noch leicht touchierte (72.), brachte Hoffenheim bis in die Schlussviertelstunde hinein keine Großchance zustande.
TSG weiter nicht zwingend genug - Andersen setzt den Knock-out
Und auch in dieser wurde Hoffenheim zwar zwingender, aber dennoch nicht zwingend genug. Dabbur vergab aus kurzer Distanz leichtfertig per Kopf, Kramarics Schuss lenkte erneut Linde über den Querbalken (85.). Hoffenheim kam noch einmal mit dem Mute der Verzweiflung, die Abschlüsse blieben aber schlichtweg zu harmlos.
So kam es in der fünfminütigen Nachspielzeit sogar noch bitterer, Andersen erlief einen langen Ball vor Baumann und schob zum 2:0 für die Gäste ein.
Für Hoffenheim, das damit eine große Chance verpasste, geht es am Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin weiter. Molde erreichte zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die Runde der letzten Acht des Wettbewerbs. Das Europa-League-Achtelfinale wird am Freitag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) ausgelost.