Bundesliga

VfB: Hoeneß hadert mit Spielverlauf und vermisst "Frische"

Erste Liga-Pleite als VfB-Coach

Hoeneß hadert mit Spielverlauf und vermisst "Frische"

Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart verpassten es, in Berlin einen direkten Konkurrenten endgültig zu distanzieren.

Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart verpassten es, in Berlin einen direkten Konkurrenten endgültig zu distanzieren. IMAGO/Pressefoto Baumann

Binnen einer Woche hat sich die Gefühlslage in Stuttgart stark verändert. Die Schwaben standen nach dem 2:1 über Gladbach zum ersten Mal seit dem 23. Spieltag über dem Strich und hatten im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt Hoffnungen auf einen Finaleinzug. Zwei Niederlagen später - die ersten beiden unter Trainer Sebastian Hoeneß - ist der Traum vom Endspiel in Berlin geplatzt und der VfB in der Liga wieder auf den Relegationsplatz gerutscht.

Das große Zittern werde dennoch nicht ausbrechen, da war sich Hoeneß am "Sky"-Mikrofon sicher: "Bei mir nicht. Und ich glaube auch nicht bei den Jungs." Dennoch sprach der Coach auch ganz klar an, dass man es verpasst habe, "einen wichtigen Schritt zu gehen". Bei einem Sieg hätte der VfB nicht nur Hertha womöglich endgültig distanziert, sondern sich auch vor dem Relegationsplatz gehalten.

Hoeneß hadert mit dem Spielverlauf

Seiner Mannschaft wollte Hoeneß, der selbst als Spieler zusammengenommen zehn Jahre für die Berliner (Jugend und Hertha II) aktiv war, keinen Vorwurf machen. Vielmehr haderte der 40-Jährige mit dem Spielverlauf. Nach einer frühen Chance durch Serhou Guirassy (7.) waren es die Berliner, die im Anschluss an einen Eckball in Führung gingen - ausgerechnet durch Ex-Stuttgarter Marc Oliver Kempf (29.).

Trotzdem sah Hoeneß in der Folge "das erhoffte Spiel" seiner Mannschaft. Die Schwaben knickten auch nach dem Rückstand nicht ein, sondern "hatten mehr Kontrolle und die Positionen, die wir wollten" - und dann auch den schnellen Ausgleich durch Guirassy (38.). Weil dieser aber nicht lange hielt und Florian Niederlechner noch vor der Pause erneut nach einem Standard zur Berliner Führung traf, war es im zweiten Durchgang für die Schwaben "brutal schwer".

Die Hoeneß-Elf hatte zwar mehr vom Spiel, meist war rund 20 Meter vor dem Tor aber Schluss. Die einzigen guten Möglichkeiten flogen erst spät im Spiel durch Vagnoman (82.) und Endo (84.) aufs beziehungsweise neben das Tor.

Hoeneß vermisst "Frische und Klarheit"

Auch wenn es der Coach nicht als Ausrede nutzen wollte, aber in dieser Phase merkte man den Stuttgartern schon das kräftezehrende und enttäuschende Spiel am Mittwoch gegen Frankfurt an - oder wie Hoeneß es ausdrückte: "Gegen einen solchen Gegner benötigt man eine gewisse Frische und Klarheit, die wir haben vermissen lassen."

Trotzdem wird dieser Rückschlag den VfB nicht umwerfen, das versicherte Hoeneß. Aus eigener Kraft kann Stuttgart den Relegationsplatz aber nicht mehr verlassen. Deshalb geht der Blick neben dem eigenen Restprogramm (Leverkusen, Mainz und Hoffenheim) auch zu dem der Konkurrenz - konkret zum FC Schalke 04.

"Schalke hat ganz schwierige drei Spiele", weiß etwa Borna Sosa. Die Königsblauen, die durch das späte 3:2 in Mainz zwei Punkte vor Stuttgart liegen, müssen noch nach München (32. Spieltag) sowie Leipzig (34.) und spielen dazwischen zuhause gegen die Eintracht. "Deswegen haben wir die Chance in der Liga zu bleiben, das auf jeden Fall", ist sich Sosa sicher. "Wir müssen einfach zurückkommen als Mannschaft und in den nächsten Spielen zeigen, was wir vor diesem Spiel gezeigt haben."

Am besten schon am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Leverkusen, das dann ein Spiel inklusive Reisestrapazen unter der Woche (Europa-League-Halbfinale bei der AS Rom) in den Knochen stecken haben wird.

sts

Bilder zur Partie Hertha BSC gegen VfB Stuttgart