Bundesliga

Hoeneß besorgt wegen Saudis: "Scheinen unendlich Geld zu haben"

Beim FC Bayern alles "befriedet und total ruhig"

Hoeneß besorgt: "Die scheinen unendlich Geld zu haben"

Wieder im Spiel, weil der andere weg ist: Uli Hoeneß (re.) und Hasan Salihamdizic.

Wieder im Spiel, weil der andere weg ist: Uli Hoeneß (re.) und Hasan Salihamdizic. Getty Images

Am Sonntag gastierte der FC Bayern in Weissach, unweit des Tegernsees, zu einem Benefizspiel. Uli Hoeneß, selbst wohnhaft an diesem touristischen Highlight des Voralpengebiets, war natürlich vor Ort - und der Ehrenpräsident wird wieder gefragt zu den konkreten Personalentscheidungen beim Rekordmeister.

Zusammen mit dem neuen Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen, dem ehemaligen Vorstandsboss und jetzigem Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Thomas Tuchel geht es um den anstehenden Kaderumbau. "Wir setzen uns einmal die Woche zusammen mit dem großen Kreis, der alle Dinge bespricht", sagte der 71-Jährige zu "Sky" über den Fortgang dieser Herkules-Aufgabe.

Die zwei wesentlichen Aspekte dabei aus der Sicht von Hoeneß: "Die Dinge, die wir machen, werden nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern im kleinen Kreis und das tut der Sache gut." Und: "Der Verein hat sich befriedet, es ist total ruhig."

Knackpunkt bleibt: Der Lewandowski-Nachfolger

Ruhe und sachliche, interne Gespräche - nicht unbedingt das, was den FC Bayern in der vergangenen Spielzeit charakterisierte. Konrad Laimer ist der einzige, bisher bekannt gegebene Transfer. Der Österreicher spielte in Leipzig im defensiven Mittelfeld oder auf der Acht, in München wird der 26-Jährige möglicherweise auch als Rechtsverteidiger gesehen. Sein Vertrag läuft bis 2027. 

Nicht offiziell, aber trotzdem durch Rummenigge bestätigt, ist das Kommen des BVB-Allrounders Raphael Guerreiro. Diesem Transfer hätten laut Hoeneß übrigens "alle sofort zugestimmt". Allen voran wohl Tuchel, der den Portugiesen in ihrer gemeinsamen BVB-Zeit (2016/17) stark förderte. 

Alle sofort zugestimmt.

Uli Hoeneß zum bevorstehenden Guerreiro-Deal

Am meisten drückt der Schuh weiterhin im Sturm, gesucht wird mit einjähriger Verspätung noch immer der Lewandowski-Ersatz. Frankfurts Randal Kolo Muani, Napolis Victor Osimhen oder Dusan Vlahovic von Juventus werden gehandelt, aber - siehe Hoeneß "Tut-der-Sache-gut-Hinweis" - konkreter wird es noch nicht.

Allen Entscheidern beim FC Bayern ist klar, dass gerade eine Verstärkung im Sturm einen tiefen Griff in die Kasse bedeutet. Präsident Herbert Hainer betonte am Sonntag, dass die Münchner, deren berüchtigtes Festgeld-Konto durch die Pandemie, einer schiefen Transferbilanz und zweimalig verfrühtem Ausscheiden aus der Königsklasse schwer gelitten hat, noch immer dazu in der Lage sind, einen 100-Millionen-Euro-Deal zu stemmen.

Hoeneß sieht zehn schwierige Jahre

Dennoch ist sich Hoeneß sicher, dass der Transfermarkt und der damit unweigerlich verbundene sportliche Erfolg, "in den nächsten zehn Jahren nicht einfach wird". Ursächlich hierfür sei der finanzielle Druck aus den arabischen Ländern. "Ich habe große Sorgen, was da aus Saudi-Arabien kommt, die scheinen unendlich Geld zu haben", so Hoeneß. Inhaltlich bezieht er sich damit auch auf den frisch-gebackenen Triple-Sieger Manchester City, der sich über die City Football Group mehrheitlich im Besitz der Herrscherfamilie des arabischen Emirats Abu Dhabi befindet.

Die Bayern werden wie in ihren erfolgreichen internationalen Jahren wieder gezwungen sein, andere Wege zu gehen. Dazu gehört auch die Stärkung von Zusammenhalt und Identifikation - Merkmale des Klubs und seiner Profi-Mannschaft, die zuletzt kaum mehr zu erkennen waren. Die bevorstehende schwierige Dekade wird Hoeneß aber nicht in vorderster Front verbringen wollen. "Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen, bis wir die Positionen, die zu besetzen sind, besetzt haben."

Allen voran geht es dabei um den des Sportdirektors bzw. Sportvorstands, den seit 2017 Hasan Salihamidzic besetzt hatte. Bis "spätestens Weihnachten" soll es soweit sein.

bst

Die Vertragslaufzeiten der Bayern-Profis