Im Sommer 2019, als Rose von RB Salzburg nach Gladbach gewechselt war, habe er das Trainingslager der Borussia am Tegernsee "mehr oder weniger komplett" beobachtet, erzählte Herrlich am Freitag. Das helfe ihm, den Fußball und die Ideen seines Trainerkollegen zu verstehen. Nicht nur wegen dieser Eindrücke, sondern auch wegen der jüngsten Auftritte von Roses Team in der Champions League hat Herrlich Respekt vor der Borussia: "Da kommt eine große Mannschaft auf uns zu."
Gladbach sei "eine sehr spielstarke Mannschaft, die viel fußballerisch lösen kann und über ein Wahnsinnspotenzial verfügt", sagt Herrlich. Sein Team brauche deshalb neben einer kompakten Defensive "viel Mut, Konzentration, Präzision", damit die Bälle nicht so schnell verlorengehen wie in den vorherigen Spielen. "Wenn wir konzentriert sind, werden wir unsere Möglichkeiten bekommen", ist sich Herrlich sicher.
Ein Knackpunkt: Mangelnde Konzentration
Mangelnde Konzentration in entscheidenden Szenen war zuletzt beim 0:3 gegen Hertha ein wesentlicher Knackpunkt. "Wir machen zu viele und zu einfache Fehler", bemängelt Keeper Rafal Gikiewicz nach drei Niederlagen und elf Gegentoren aus den letzten vier Spielen. Der Pole fordert eine Steigerung: "Wir müssen ab der ersten Minute besser spielen, den Fokus haben." Gladbach sei stark, aber: "Wenn du dein Herz auf dem Platz lässt, kannst du jeden Gegner schlagen."
Starke Bilanz gegen den Ex-Klub
FCA-Coach Herrlich war in jungen Jahren von 1993 bis 1995 als Stürmer für Mönchengladbach aktiv. 1994/95 wurde er dort mit 20 Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga, zudem gewann er 1995 mit der Borussia den DFB-Pokal. Sein anschließender Wechsel nach Dortmund schlug seinerzeit hohe Wellen. Als Trainer hat der 48-Jährige eine starke Bilanz gegen seinen Ex-Klub: Er gewann fünf seiner sechs Pflichtspielduelle mit Gladbach. Zweimal setzte er sich im Pokal durch, in der Bundesliga gab es drei Siege und eine Niederlage.
Wie plant Herrlich mit den Nationalspielern?
Wie Herrlich für Samstag mit den zurückgekehrten Nationalspielern plant, bleibt abzuwarten. Diese seien "teilweise in sehr guter Verfassung, teilweise müssen wir noch schauen". Alfred Finnbogason verzichtete nach Absprache auf das Spiel mit Island gegen England (0:4) und kehrte vorzeitig nach Augsburg zurück.
Rechtsverteidiger Raphael Framberger ist nach seiner Oberschenkelverletzung seit Donnerstag zurück im Mannschaftstraining. Auch Iago, der im Test gegen Karlsruhe (4:1) pausiert hatte, ist wieder fit. Aufatmen konnte Herrlich zudem in Sachen Coronavirus nach der Testreihe am Donnerstag: "Die Tests waren alle negativ. Das ist sehr gut."
