Wie der FCA am Freitag im Rahmen seiner Pressekonferenz mitteilte, hat Herrlich einen Pneumothorax erlitten. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Luft im Pleuraspalt, also dem Raum zwischen Lunge und Brustwand. Der Trainer wird deshalb auch beim Auswärtsspiel in Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht dabei sein können.
"Es ist nicht dramatisch, aber schon so, dass Heiko behandelt werden muss", erklärte FCA-Manager Stefan Reuter: "Er muss sich in stationäre Behandlung begeben." Herrlich habe bereits am Donnerstag Erkältungssymptome verspürt, ein anschließender Corona-Test sei negativ ausgefallen. Wahrscheinlich durch Husten in der Nacht sei es dann zu einem Pneumothorax gekommen. "Der Verdacht liegt nahe, dass es so entstanden ist", berichtete Reuter.
Eine genaue Diagnose soll folgen
Wie lange Herrlich genau fehlen wird, konnte Reuter zunächst nicht prognostizieren. Er gehe aber davon aus, dass es "einige Tage dauern" werde. Eine genaue Diagnose soll folgen. Herrlich werde weiter in die Vorbereitung auf das Spiel in Wolfsburg involviert sein und sich mit seinen Co-Trainern austauschen. Dazu zähle auch die noch offene Frage, wer aus dem Trainerstab Herrlich am Sonntag an der Seitenlinie vertritt.
Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit als FCA-Coach fehlt der frühere Stürmer somit bei einem Bundesligaspiel, zum zweiten Mal gegen Wolfsburg. Nach einem Quarantäne-Verstoß hatte sich Herrlich für die erste Partie nach der Corona-Pause im Mai selbst aus dem Spiel genommen. Bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL vertrat ihn Co-Trainer Tobias Zellner. Diesmal kommt auch der im Sommer neu verpflichtete Assistent Iraklis Metaxas als Interimslösung infrage.
Caligiuri: "Ich hoffe, dass es nur für ein Spiel ist"
"Heiko hat vollstes Vertrauen in seine Co-Trainer", versicherte Reuter. Routinier Daniel Caligiuri fühte hinzu: "Es ist sehr schade, dass er nicht dabei sein kann. Ich hoffe, dass es nur für ein Spiel ist. Wir haben im Trainerteam die Qualität, den Trainer zu ersetzen. Am Plan ändert sich nichts."
Augsburg ist optimal in die neue Saison gestartet und steht bei sechs Punkten aus zwei Spielen. Nach dem Auftaktsieg bei Union Berlin (3:1) legten die bayerischen Schwaben den Überraschungserfolg gegen Dortmund (2:0) nach - und standen danach zumindest für eine Nacht an der Tabellenspitze.
Bei einem weiteren Erfolg winkt dem FCA unter Umständen sogar die erstmalige Tabellenführung nach einem kompletten Spieltag in der Bundesliga. "Das wäre natürlich sehr schön, weil es bedeuten würde, dass wir in Wolfsburg erfolgreich sind", sagte Reuter. "Es hätte sicher niemand was dagegen, auch wenn wir die Situation sehr realistisch bewerten. Wir gehen nicht davon aus, dass wir diesen Platz zum Saisonende noch bekleiden."
