2. Bundesliga

Für Hercher steht der Mannschaftserfolg über allem

FCK-Flügelspieler im kicker-Interview

Hercher blickt zurück: "Einzelne sind gegen den Strom geschwommen"

Philipp Hercher pendelt momentan zwischen der Startelf, der Bank und der medizinischen Abteilung.

Philipp Hercher pendelt momentan zwischen der Startelf, der Bank und der medizinischen Abteilung. picture alliance / Jens Niering

In der zweiten Minute der Nachspielzeit versetzte Philipp Hercher die ganze Pfalz endgültig in Ekstase - und natürlich den Gästeblock im Dresdner Stadion. Sein 2:0 entschied das Rückspiel in der Relegation. Der FCK war damit zurück in der 2. Liga. Wenn Hercher über die Ereignisse aus dem Finale der vergangenen Saison erzählt, kommt er aus dem Grinsen gar nicht heraus. Der Einsatz in Dresden hatte aber seinen Preis. Stichwort Muskelfaserriss in der Hüfte. "Den habe ich nicht richtig auskuriert, ich wollte es zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht. Ich wollte unbedingt spielen. Das hat sich auch gelohnt", sagt Hercher im kicker-Interview.

Die langwierige Verletzung verhinderte bisher, dass der 26-Jährige in der 2. Liga an die Aufstiegssaison anknüpft. Sechs Tore, plus das eine in Dresden, und zehn Vorlagen gelangen dem variablen Flügelspieler in der 3. Liga. Damit war Hercher Lauterns Top-Scorer, der nur drei Spiele verletzungsbedingt verpasste. In den 34 übrigen Partien war Hercher gesetzt.

Wir hatten in der 3. Liga immer einen guten Kader, aber es hat nie wirklich funktioniert.

Philipp Hercher

In der aktuellen Saison sieht es noch etwas anders aus. Hercher pendelte zwischen der Startelf, der Bank und der medizinischen Abteilung. Die Folgen der Verletzung. "Es war eine langwierige Verletzung, die ich lange nicht so richtig in den Griff bekommen habe. Es war schwierig, weil ich nie wusste, ob ich morgen trainieren kann", erzählt Hercher. Seine Offensivqualitäten blieben aber nicht auf der Strecke. Zwei Tore und eine Vorlage stehen bisher zu Buche - bei nur fünf Einsätzen in der Startelf, acht Mal kam er von der Bank. In der Rückrunde soll sich das ändern.

Über allem steht aber auch für ihn der Mannschaftserfolg. So ganz lässt sich das noch nicht greifen, dass der FCK seinen jahrelangen Negativstrudel verlassen hat und seit über einem Jahr auf der Erfolgswelle schwimmt. Hercher hat vieles mitgemacht. Seit 2019 spielt er auf dem Betzenberg. 2021 ist er mit dem FCK nur knapp am Abstieg in die Regionalliga vorbeigeschrammt. "Wir hatten in der 3. Liga immer einen guten Kader, aber es hat nie wirklich funktioniert. Wir hatten auch mal einzelne Spieler in der Mannschaft, die gegen den Strom geschwommen sind. Da kannst du noch so viel Qualität haben, du wirst keinen Erfolg haben", blickt er zurück. Jetzt ist das anders.

Was für Hercher das Erfolgsgeheimnis der Mannschaft ist, warum er heute froh ist, auch die schwierigen Zeiten in Kaiserslautern erlebt zu haben und welche Rolle die Fans bei seiner Vertragsverlängerung im Sommer gespielt haben, erzählt er im kicker-Interview in der Montagsausgabe - oder heute Abend schon im eMagazine.

Moritz Kreilinger