2. Bundesliga

Hengen als Weihnachtsmann: "Der Thomas hat meinen Wunschzettel"

FCK-Coach Schuster wünscht sich Verstärkungen auf drei Positionen

Hengen als Weihnachtsmann: "Der Thomas hat meinen Wunschzettel"

Stellt klar, dass keiner vom Hof gejagt wird: FCK-Trainer Dirk Schuster.

Stellt klar, dass keiner vom Hof gejagt wird: FCK-Trainer Dirk Schuster. IMAGO/Kirchner-Media

Drei Lauterer sind besonders hartgesotten. Robin Bormuth, Boris Tomiak und Ben Zolinski halten offensichtlich nicht viel von der Wintermontur und erschienen in kurzen Hosen zum Trainingsauftakt im Amateurstadion im Schatten der WM-Arena. Die Inhalte der ersten Trainingseinheit der Vorbereitung ließen das Trio aber nicht lange frieren. Nachdem am Sonntagvormittag der obligatorische Laktattest absolviert wurde, folgten am Nachmitttag etwas weniger als 90 knackige Minuten auf dem Rasen.

Welche Spieler Schuster besonders über den Platz scheuchen darf, weiß er erst am Montag, wenn die Ergebnisse der Leistungsdiagnostik vorliegen. "Da sehen wir dann, wer mehr oder weniger getan hat und wer dann dementsprechend mehr oder weniger in der Vorbereitung arbeiten muss", erzählte der Routinier, der beim Passspiel einige "Anpassungsschwierigkeiten" ausgemacht hat. "Man hat schon gesehen, dass vier Wochen fußballfreie Zeit war."

Fünf Profis krankheitsbedingt nicht dabei

18 Feldspieler und vier Torhüter durfte der Chefcoach bei der gut 90-minütigen Einheit am Sonntag beobachten. Marlon Ritter, Erik Durm, Terrence Boyd, Lars Bünning und Rene Klingenburg fehlten krankheitsbedingt. Julian Niehues trainierte nach seiner muskulären Oberschenkelverletzung noch individuell in der Reha und soll wie die bis zuletzt in der 2. Mannschaft eingesetzten Jungprofis Aaron Basenach und Angelos Stavridis Anfang Januar wieder zum Team stoßen.

Auf dem Platz, neben uns oder zuhause vor dem Fernseher.

FCK-Coach Dirk Schuster

Das Trainingsprogramm ist bis zum Rückrundenauftakt in Hannover am 28. Januar durchstrukturiert. Auch die "freien Tage" über Weihnachten und Silvester sind mit individuellen Plänen in die Vorbereitung eingebettet, bevor es dann ins Trainingslager nach Belek (Türkei, 3. bis 11. Januar) geht. Ab jetzt zählt es für die Spieler. "Jeder ist selbst dafür zuständig, wo er in Hannover seinen Platz findet", betont Schuster und stellt drei Optionen zur Auswahl: "Auf dem Platz, neben uns oder zuhause vor dem Fernseher."

Schuster: "Es wird keiner vom Hof gejagt"

Die Variante auf der eigenen Couch wird angesichts von 26 Feldspielern im Profikader für einige unumgänglich sein. "Mit Sicherheit ist der ein oder andere dabei, der den Verlauf der Hinrunde für sich als unbefriedigend bezeichnen könnte und sich auch dementsprechend seine Gedanken gemacht hat", sagte Schuster. Stürmer Muhammed Kiprit und Innenverteidiger Maximilian Hippe spielten noch keine Minute in dieser Saison und sind ebenso wie Verteidiger Lars Bünning und Mittelfeldspieler René Klingenburg (jeweils eine Spielminute) erste Kandidaten für einen Wechsel im Winter.

Doch Schuster stellte klar: "Es wird keiner vom Hof gejagt. Wir haben heute gesehen, dass acht Spieler nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen konnte. Es wäre fatal, jetzt schon irgendwelche Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, wenn wir nicht wissen, wie sich die Situation entwickelt."

Zwangsläufig wird es aber zu Abgängen kommen. Denn der Platz in der Kabine ist eng, die Liste von Dirk Schuster dafür länger. "Der Thomas (Hengen, Anmerkung der Redaktion) hat meinen Wunschzettel, den habe ich ihm unter den Weihnachtsbaum gelegt. Es ist ja kein Geheimnis, dass wir seit der Sommerpause auf der Sechserposition etwas suchen", so Schuster, der von einem Treffen mit dem Schalker Florian Flick erzählte, der sich am vergangenen Montag aber für eine Leihe zum 1.FC Nürnberg entschieden hatten.

Jetzt könnte der Werderaner Nicolai Rapp in den Fokus rücken. Sportchef Hengen übt sich in der von ihm bekannten Verschwiegenheit. "Da ihr mich ja kennt mittlerweile. Es gibt viele gute Spieler ...", entgegnete Lauterns Geschäftsführer. Von Hengen einen Kommentar zu einer schwebenden Personalie zu erhaschen, ist in etwa so wahrscheinlich, wie die wahre Existenz des Weihnachtsmanns als Geschenkeverteiler.

Schusters Überlegungen in der Abwehr und im Sturm

Weil es den bekanntlich nicht gibt, muss Hengen für die Bescherung sorgen. Neben dem Sechser gibt es weitere Päckchen, die er für Schuster und sein Trainerteam besorgen soll. "Ein Innenverteidiger, der vielleicht auf der linken Seite spielen kann, wäre gut, um den Konkurrenzkampf zu erhöhen. Ich denke auch, dass wir über einen zentralen Stürmer nochmal nachdenken sollten und uns in irgendeiner Form verstärken könnten. Und wenn noch etwas außergewöhnliches passiert - Augen und Ohren haben wir ganz weit offen", berichtet Schuster.

Moritz Kreilinger