Bundesliga

Frankfurts Axel Hellmann: "Große Sorgen über das Bild der Bundesliga"

Frankfurts Vorstand bedauert Abstiege von Bremen und Schalke

Hellmann: "Große Sorgen über das Bild der Bundesliga"

Verfolgt die Entwicklungen im deutschen Fußball ganz genau: Axel Hellmann.

Verfolgt die Entwicklungen im deutschen Fußball ganz genau: Axel Hellmann. imago images

Gespannt wird Hellmann die Relegationsspiele zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel verfolgen. "Wir machen uns große Sorgen über das Bild der Bundesliga. Mit Schalke und Bremen steigen zwei absolute Traditionsklubs ab, die immer zwischen 4000 und 8000 Fans mitgebracht haben. Wenn der 1. FC Köln auch noch absteigen sollte, wäre das der nächste Klub, der für ein volles Haus, eine hohe Attraktivität und Reichweite sorgt", sagt Hellmann.

Ihm geht es aber nicht allein um ein paar Tausend Gästefans mehr oder weniger. "Wir haben innerhalb der Liga über die Aufwertung der internationalen Rechte der Bundesliga diskutiert. Für die internationale Vermarktung der Bundesliga ist das, was gerade mit dem Abstieg dieser Vereine passiert, alles andere als positiv. Da wird es uns nicht gelingen, irgendwelche Lücken zu schließen", sorgt sich der Jurist. Bremen und Schalke seien im "Gesamtkontext der Bundesliga enorme Verluste". Die 2. Liga werde in der neuen Saison "brutal hart".

Vor fünf Jahren bereits gewarnt

Hellmann verweist darauf, schon vor fünf Jahren vor der nun lauernden Gefahr gewarnt zu haben. Rückblick: 2016 schlossen sich Hertha BSC, Werder Bremen, der HSV, Köln, Stuttgart und Frankfurt zum sogenannten "Team Marktwert" zusammen. Hellmann forderte damals: "Wir halten es für zwingend notwendig, dass neben den bestehenden Säulen auch der aktuelle Marktwert des jeweiligen Vereins bei der Verteilung berücksichtigt wird. Damit fordern wir nur das, was in sämtlichen europäischen Top-Ligen bereits üblich ist - nämlich eine gerechtere und zeitgemäße Verteilung der TV-Gelder - auch in der Bundesliga."

Dieser Wunsch sorgte für kontroverse Diskussionen im Profifußball, durchsetzen konnte sich das "Team Marktwert" nicht. Hellmann sieht sich im Nachhinein aber bestätigt: "Sie werden sich an unsere Aussagen aus dem Jahr 2016 erinnern. Die Gefahr, dass die Bundesliga an Strahlkraft verliert, ist jetzt für jedermann spürbar."

Es soll keiner sagen, wir hätten nicht darauf hingewiesen.

Axel Hellmann

Für die Probleme vieler Traditionsklubs seien zwar "im Wesentlichen hausinterne Gründe" verantwortlich, allerdings bestehe auch ein Zusammenhang mit dem "Verteilungsschlüssel und der Bewertung innerhalb der Bundesliga". Der Marketing-Experte betont: "Es soll keiner sagen, wir hätten nicht im Kreis einiger Traditionsklubs schon vor fünf Jahren darauf hingewiesen."

Erst beim Abschluss des neuen Fernsehvertrags, der ab der kommenden Saison in Kraft tritt, wurden beim neuen Verteilungsschlüssel einige der damals vom "Team Marktwert" in die Diskussion eingebrachten Aspekte berücksichtigt.

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Julian Franzke

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