Bundesliga

Hellmann bleibt: Das Signal zur richtigen Zeit

Kommentar

Hellmann bleibt: Das Signal zur richtigen Zeit

Bleibt der Eintracht erhalten: Axel Hellmann

Bleibt der Eintracht erhalten: Axel Hellmann

Lange wurde spekuliert, jetzt herrscht Klarheit. Gerade noch rechtzeitig. Axel Hellmann hat mit Blick auf den Investorenprozess bei der DFL an diesem Dienstag erläutert, warum er nicht schon früher die Entscheidung über seine Zukunft getroffen und kommuniziert hat. Das ist aus der Perspektive seines Postens als Interimsgeschäftsführer des Ligaverbands völlig nachvollziehbar. Doch für den Fußball-Klub Eintracht Frankfurt wäre der schwebende Zustand in den kommenden Wochen zunehmend problematisch geworden.

Die jüngere Vergangenheit der Eintracht hat eindrücklich gezeigt, wie unklare Perspektiven auf wichtigen Posten eine den sportlichen Erfolg gefährdende Situation erzeugen können. Stichwort: Fredi Bobic und Adi Hütter. Hellmann hat dieses Verhalten im Nachgang zurecht kritisiert - und es selbst jetzt besser gemacht.

Die aktuellen Probleme auf dem Rasen lösen sich mit dem Verbleib Hellmanns natürlich nicht in Luft auf, auf die Chancenverwertung hat der 51-Jährige genauso wenig Einfluss wie auf die sich immer wiederholenden Abwehrfehler. Doch für das Gesamtkonstrukt ist das Bekenntnis Hellmanns zu seinem laufenden Vertrag bis 2027 von immenser Bedeutung.

Hellmann und Holzer: Eine kaum mehr für möglich gehaltene Lösung 

Die Führungsebene gab in den vergangenen Monaten kein gutes Bild ab. Der Richtungsstreit zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Investor Philip Holzer auf der einen und Hellmann auf der anderen sorgte für Unruhe. Doch die beiden Protagonisten haben in vielen Gesprächen in den vergangenen Monaten eine tragfähige Lösung erarbeitet, die viele nicht mehr für möglich gehalten haben: eine Eintracht mit Hellmann und Holzer. Der Streit ist beigelegt, ohne dass einer der beiden sein Gesicht verloren hat.

Pressekonferenz Eintracht Frankfurt

"Hellmann ist aus dem Machtkampf gestärkt hervorgegangen"

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Doch die Kompetenzen und Aufgabengebiete wurden neu abgesteckt. Die Position von Hellmann ist klar gestärkt worden. Holzer dürfte seine Rolle an der Spitze des Kontrollorgans künftig eine Spur defensiver interpretieren und ausführen. Gemeinsam können die Führungsgremien nun wieder für Ruhe und Stabilität sorgen - der Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.

Hellmann wächst mit der Eintracht, die Eintracht wächst mit Hellmann

Hellmann ist mit dem Verein gewachsen und der Verein mit Hellmann. Federführend kann er nun die Weichen für die weitere Zukunft stellen. Eine Verjüngung in verschiedenen Gremien steht genauso auf der To-Do-Liste wie die Ertragssicherung über eine Kapitalmaßnahme, um die Vision eines erfolgreichen Fußballklubs aus Frankfurt in einem immer schwierigeren Tätigkeitsfeld langfristig zu ermöglichen.

Einen kleinen Verlierer gibt es an diesem Tag aber auch. Die DFL hätte mit Hellmann an der Spitze einen weitsichtigen und erfahrenen Manager mit Format gewonnen. Viele hätten einem der mächtigsten Posten im Weltfußball nur schwer widerstehen können. Doch die Eintracht ist für Hellmann eben mehr als nur ein Job, sie ist eine Herzensangelegenheit und gewissermaßen sein Lebenswerk.

Jetzt wartet das nächste Kapitel.

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