Handball

Handball: DHB verlängert mit Bundestrainer Alfred Gislason

Kontinuierliche Steigerung belohnt

Heim-WM eingeschlossen: DHB verlängert mit Gislason

Er bleibt Bundestrainer: Alfred Gislason.

Er bleibt Bundestrainer: Alfred Gislason. Sascha Klahn

Wirklich überraschend kommt die Entscheidung nicht, nun ist sie aber offiziell: Alfred Gislason bleibt Handball-Bundestrainer. Der Isländer, der die DHB-Auswahl nach der Freistellung von Vorgänger Christian Prokop im März 2020 übernommen hatte, erhielt einen neuen Vertrag bis 28. Februar 2027. Voraussetzung für die Laufzeit ist eine erfolgreiche Qualifikation für die Olympischen Spiele. Sonst endet der Vertrag in 2024.

Olympia-Qualifikation

"Wir halten gerade mit Blick auf die kommenden Heim-Weltmeisterschaften im Jahrzehnt des Handballs weiter Kurs", wird Präsident Andreas Michelmann vom DHB zitiert: "In den vergangenen Jahren haben wir auch mit Blick auf andere Nationen gelernt, dass Kontinuität ein Schlüssel für sportlichen Erfolg ist."

In einer durchaus schwierigen Phase hatte Gislason das Team während der Corona-Pandemie übernommen. Bei der Handball-WM 2021 reichte es nur zu Rang zwölf (schlechteste Platzierung in der Verbandsgeschichte), bei den Olympischen Spielen im gleichen Jahr immerhin zu Platz sechs. Es folgte im Januar 2022 bei einer von etlichen Corona-Fällen überschatteten EM in Ungarn und der Slowakei ein durchaus als achtbar eingestufter siebter Platz.

Direktticket für Olympia verpasst

Das bis dorthin beste Ergebnis erzielte Gislason mit dem DHB-Team bei der Handball-WM 2023 in Polen und Schweden, als die DHB-Auswahl das Spiel um Platz fünf gegen Norwegen für sich entschied. Noch weiter vorne landete Deutschland unter der Führung des Isländers bei der Heim-EM im vergangenen Januar, als der Medaillentraum erst im Spiel um Rang drei gegen Schweden platzte. Durch diese Niederlage verpasste das DHB-Team das Direktticket für die Olympischen Spiele in Paris denkbar knapp.

"Ich freue mich sehr über das Vertrauen und die Möglichkeit, unsere Nationalmannschaft auf ihrem Weg bis 2027 begleiten zu können", erklärt Gislason. "Das Team besitzt ein enormes Potenzial, um in den nächsten Turnieren extreme Fortschritte zu machen. In den kommenden Tagen werden wir erst einmal alles einem erfolgreichen Olympia-Qualifikationsturnier unterordnen."

In Hannover trifft die DHB-Auswahl Mitte März auf Algerien sowie mit Österreich und Kroatien auf zwei Teams, gegen die sie bei der vergangenen Heim-EM nicht hatte gewinnen können. Die beiden besten Teams der Vierergruppe lösen ihr Ticket für Paris.

Maximaler Erfolg bei der Heim-WM angepeilt

Den Umbruch beim Europameister von 2016 hat Gislason vorangetrieben, das beste Beispiel dafür war die EM 2024, bei der insgesamt vier U-21-Weltmeister aus dem Sommer 2023 in seinem Kader standen. In Zukunft darf der Bundestrainer allerdings noch mutigere Entscheidungen treffen.

Das Fernziel, das nicht nur Gislason verfolgt, ist der maximale Erfolg bei der Heim-Weltmeisterschaft 2027, bei der die Klasse von 2023 eine tragende Rolle spielen soll.

msc

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