2. Bundesliga

Hecking: Keine Hochrechnungen, aber "eine Charakterfrage"

HSV muss im Saisonfinale auf Letschert verzichten - Ewerton als Ersatz?

Hecking: Keine Hochrechnungen, aber "eine Charakterfrage"

HSV-Coach Dieter Hecking sieht die Partie gegen Sandhausen auch als Charakterfrage.

HSV-Coach Dieter Hecking sieht die Partie gegen Sandhausen auch als Charakterfrage. picture alliance

Voller Fokus auf die eigene Aufgabe, lautet die Maxime. "Wir müssen unsere Aufgaben erledigen, denn das haben wir zuletzt nicht ausreichend getan." Ein Umstand, der den HSV in die Situation einer Abhängigkeit gebracht hat. Der Trainer schätzt diese realistisch ein: "So, wie sich Bielefeld in dieser Saison präsentiert hat, denke ich nicht, dass sie Sonntag die Füße hochlegen. Trotzdem kann es natürlich sein, dass Heidenheim dort gewinnt, wir haben selbst erlebt, was sie für eine Wucht entwickeln können."

Auch kein Einsatz in der Relegation: Letschert verletzt sich im Training m Knie

Bevor es für den Trainer in der laufenden Woche darum ging, den Fokus auf das Finale gegen Sandhausen zu richten, galt es, die abermalige Enttäuschung mit seinen Spielern zu verarbeiten und er räumt ein: "Die Stimmung war gedämpft, es hat dieses Mal schon ein bisschen länger gedauert, die Köpfe wieder hochzukriegen." Inzwischen, glaubt er, sei dies gelungen: "Es ist zu spüren, dass die Mannschaft dieses letzte Spiel gewinnen will." Klar ist, dass seine Formation verändert sein wird: Jordan Beyer fehlt gelbgesperrt ohnehin, Timo Letschert verletzte sich zudem Donnerstag am Knie. Zwar gab Hecking Freitag Entwarnung, dass es sich nicht um einen Innenbandriss, sondern lediglich um eine Zerrung handelt, dennoch steht fest: "Für den Sonntag und auch eine mögliche Relegation stünde Timo nicht zur Verfügung." Die erst in Heidenheim eingeführte und 60 Minuten funktionierende taktische Variante mit einer Dreierkette ist damit schon wieder Vergangenheit. Der Trainer könnte Gideon Jung aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung zurückziehen und Adrian Fein wieder vor der Abwehr einbauen - oder er müsste ins Risiko gehen.

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Ewerton könnte "das gewisse Etwas bringen"

Mit Ewerton hat der 55-Jährige noch einen zentralen Abwehrspieler in der Hinterhand, der als feste Größe eingeplant, im Verlauf der Saison aber immer wieder verletzt und nur bei vier Partien dabei war. "Manchmal", sagt Hecking, "schreibt der Fußball ja genau diese Geschichten, dass ein Spieler mit einem unglücklichem Saisonverlauf ausgerechnet am Ende das gewisse Etwas bringt." Als das gewisse Etwas bei dem Brasilianer mit der prall gefüllten Krankenakte würde sein Trainer Lockerheit ansehen. "Ich würde mir von ihm versprechen, dass er vielleicht ein bisschen freier und unbelasteter wäre als die anderen, weil er an den jüngsten Enttäuschungen eben nicht direkt beteiligt war."

Hecking: "Es ist jetzt auch eine Charakterfrage, wieder aufzustehen"

Deutlich macht der Coach, dass er für jene Enttäuschungen niemand anderes verantwortlich macht als sich und die Seinen. "Es ist am Ende nicht Glück oder Pech. Wenn wir es noch schaffen, dann haben wir es uns verdient. Und wenn wir es nicht schaffen, dann haben wir das auch verdient." Unabhängig vom Ausgang in Bielefeld verlangt er, dass seine Spieler zumindest die Voraussetzungen auf ein Überholmanöver schaffen: "Es ist jetzt auch eine Charakterfrage, wieder aufzustehen. Und das erwarte ich von meiner Mannschaft."

Sebastian Wolff

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