Bundesliga

Zwei Dortmunder im EM-Kader: Deswegen fehlen Brandt, Dahoud und Schulz

Nur zwei Dortmunder im EM-Kader

"Hat nichts mit dem BVB zu tun": Deswegen fehlen Brandt, Dahoud und Schulz

Fehlen im 26-köpfigen EM-Aufgebot von Joachim Löw: Mahmoud Dahoud und Julian Brandt.

Fehlen im 26-köpfigen EM-Aufgebot von Joachim Löw: Mahmoud Dahoud und Julian Brandt. picture alliance

Wichtig war es dem Bundestrainer zu betonen, dass die Nicht-Nominierungen der drei Kandidaten nichts mit den durchaus schwankenden Leistungen des BVB im Laufe der dann doch erfolgreich beendeten Saison zu tun hätten. Im Gegenteil, Löw lobte sogar: "Sie haben in den letzten Monaten sieben Punkte aufgeholt und waren da sehr stabil. Sie haben sich stetig verbessert."

Dennoch reichte es nur bei Rückkehrer Mats Hummels und Defensiv-Allrounder Emre Can für ein Ticket zur Endrunde. Neben Marco Reus, der bereits am Dienstag aus eigenen Stücken verzichtete, fehlen auch Dahoud, Brandt und Schulz, die in der Vergangenheit oft beim A-Team dabei waren. Zum wertfreien Vergleich: Von Meister Bayern München stehen acht Spieler im Aufgebot, von Borussia Mönchengladbach und dem FC Chelsea jeweils drei.

Dahoud stünde als Ersatz bereit

Die besten Chancen hatte bis zur Nominierung wohl Dahoud, der in der Rückrunde einen respektablen Formanstieg hingelegt hat und inzwischen Stammspieler ist. "Mo ist ein Spieler, von dem wir wissen, was für eine gute Entwicklung er beim BVB in den letzten Monaten gemacht hat", betonte Löw und schloss die Tür für den Zentrumsspieler nicht komplett: "Er war schon U-21-Spieler. Falls etwas passieren sollte, ist Mo eine sehr gute Alternative." Bei Verletzungen oder Erkrankungen können bis zum ersten Turnierspiel einer jeden Mannschaft noch Änderungen am Kader vorgenommen werden.

Ähnliche Begründungen fand Löw bei Schulz und Brandt. "Nico hat in den letzten 15 bis 18 Monaten einfach sehr, sehr wenig gespielt", rechnete Löw. In der aktuellen Saison kommt der Linksverteidiger tatsächlich auf gerade einmal 17 von bislang 49 möglichen Einsätzen, nur fünf davon über 90 Minuten. Zu wenig trotz des guten Eindrucks, den er zuvor gemacht hatte: "Er war eigentlich unser Spieler auf der linken Seite mit guten Perspektiven", erinnerte sich Löw an das Länderspiel in Amsterdam gegen die Niederlande: "Da hat er eine klasse Leistung gezeigt." Beim 3:2-Sieg im März 2019 hatte der damalige Hoffenheimer ein Tor vorbereitet, den Siegtreffer erzielt und war Spieler des Spiels geworden (kicker-Note 1,5).

"Klasse Fußballer" Brandt spielt zu wenig

Brandt sei "ein klasse Fußballer, wie wir alle wissen". Allerdings fehlen Löw auch beim 25-Jährigen die nötigen Einsätze im Klub: "Wenn ich die letzten Monate sehe, war es relativ wenig Spielzeit, nur Kurzeinsätze und das eine oder andere Mal gar nicht." Zwar kommt der Ex-Leverkusener auf 43 Einsätze, davon stand er aber nur in sechs über 90 Minuten auf dem Platz, nur in 23 mindestens 30 Minuten.

Am Ende seien er und sein Trainerteam "in der Beurteilung der einzelnen Spieler" zu diesen Entscheidungen gekommen, so Löw. "Das hat nichts mit dem BVB zu tun."

Patrick Kleinmann