2. Bundesliga

Hannover: Köhn imponierte Leitl schon früh

"Ich kann hier viel lernen"

Hannover: Köhn imponierte Leitl schon früh

In Hannover soll Derrick Köhn der große Wurf gelingen.

In Hannover soll Derrick Köhn der große Wurf gelingen. IMAGO/Jan Huebner

Für Derrick Köhn schließt sich in gewisser Weise ein Kreis. Geboren in Hamburg und fußballerisch ausgebildet beim HSV, lebt und spielt der 23-Jährige in Hannover künftig wieder in Norddeutschland, näher bei seiner Familie in der Hansestadt, wo ihn als Jugendlicher insbesondere sein älterer Bruder („Ich bin ihm sehr dankbar“) mit seinem Fahrdienst zum Training stark unterstützt habe.

Köhn und Leitl: "Es passt einfach"

Die private Bindung sei definitiv "ein Punkt" bei seinem Wechsel zu 96 gewesen, so Köhn, freilich nicht der Wichtigste. Den lieferte Stefan Leitl, der den Linksverteidiger, der zuletzt beim niederländischen Erstliga-Absteiger Willem II Tilburg 62 Spiele in der höchsten Klasse absolvierte, überzeugen konnte. "Der Trainer hat mir seine Idee gezeigt, es passt einfach", so der Neue, für den Sportdirektor Marcus Mann ausnahmsweise rund 500 000 Euro Ablöse hinblätterte - die übrigen bisherigen Neuzugänge kamen durchweg ablösefrei.

Als Köhn 2018 aus Hamburg zum FC Bayern wechselte, habe er dort in der zweiten Mannschaft das bevorzugte 4-4-2-System seines jetzigen Coaches kennengelernt. "Wir haben auch bei Bayern mit der Raute gespielt." Einmal auch in einem Testspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth, die seinerzeit noch von Leitl betreut wurde. In jener Partie hat Köhn dem 44-jährigen Fußballlehrer offenbar schon früh so imponiert, dass er bei diesem im Hinterkopf blieb.

Krimi-Kommissar Köhn macht keinen Rückschritt

Die Aussicht, es beim Rekordmeister bis ins Profiteam zu schaffen, war von Beginn an begrenzt. "Wenn man David Alaba und Alphonso Davies vor sich hat, wird es schwer…", bekennt Köhn. Erfahrung sammelte er mit den Stars dennoch reichlich. Nun von einem seinerzeitigen Erstligisten wie Tilburg in die 2. Liga zu wechseln, sei auf jeden Fall "kein Schritt zurück". Immer noch steht Köhn in der Entwicklung seiner Karriere. "Ich kann hier viel lernen."

In Hannovers Team links hinten mit guter defensiver Absicherung und dynamischen Vorstößen („Sprinten ist auch meins“) Akzente zu setzen, wird zu einem herausfordernden, schweren "Fall" für Köhn, der seinen Vornamen Derrick tatsächlich nach jenem berühmten Fernsehkommissar aus der ZDF-Serie erhielt. Bei aller Fußballverrücktheit seiner aus Ghana stammenden Familie - seine Mutter schaute eben stets auch gerne Krimis, und: "Sie fand den Namen so toll, dass sie mich so genannt hat."

Michael Richter

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