Bundesliga

Haller-Comeback beim BVB: "Alles ist möglich"

Stürmer könnte schon in einem Testspiel zum Einsatz kommen

Haller und ein schnelles Comeback: "Alles ist möglich, ich setze mir keine Grenzen"

Die Augen ruhen auf dem Ball: Sebastien Haller.

Die Augen ruhen auf dem Ball: Sebastien Haller. IMAGO/Kirchner-Media

Aus Dortmunds Trainingslager in Marbella (Spanien) berichtet Patrick Kleinmann

Es ist eine Aussage, die oft wie eine Phrase rüberkommt. Bei Sebastien Haller ist das anders. "Ich fühle mich sehr gut", sagt der Dortmunder Stürmer und lächelt dabei. Denn bei ihm ist das keine Selbstverständlichkeit, hinter Haller liegt ein schweres halbes Jahr, eines, das ihn verändert hat. Im Sommer-Trainingslager in Bad Ragaz wurde ein Hodentumor gefunden, kurz darauf folgte die befürchtete Krebsdiagnose, danach vier Chemotherapien und zwei Operationen.

"Es waren harte sechs Monate und natürlich bin ich total glücklich, wieder hier mit den Jungs zu sein und zusammen arbeiten zu können. Es ist einfach schön", sagt Haller heute. Dass er so schnell wieder auf dem Trainingsplatz sein kann, ist vor allem seiner harten Arbeit zu verdanken. "Bei so einer Krankheit weißt du nicht genau, wie die Zukunft aussieht", sagt der 28-Jährige: "Ich konnte nur von Tag zu Tag denken und mich fit halten, um dem Verein das Vertrauen zurückzugeben, das er mir gegeben hat."

Er habe "in den letzten Monaten wirklich viel gearbeitet, sodass ich jetzt in der Lage bin, alles mitmachen zu können", sagt Haller und ergänzt, er habe abgesehen von den Behandlungen nur 19 Tage nicht an der körperlichen Fitness gearbeitet: "Es ist großartig zu sehen, dass ich die letzten Monate nicht verloren habe. Es war nicht einfach, aber das ist mein Job und das war es wert. Fußball zu spielen ist das, was ich am meisten liebe und dafür wollte ich fit bleiben. Wenn ich das nicht getan hätte, könnte ich diese Saison wohl nicht mehr spielen."

Die Belastung wird eine andere sein

So ist ein schnelles Comeback nicht ausgeschlossen. "Ich habe ständig Kontakt zur medizinischen Abteilung, zum Trainer, zum Staff", berichtet Haller: "Wir schauen darauf, wie mein Körper auf die Trainingsbelastung reagiert. Meine neue Routine besteht aus Überwachung, aus Behandlungen. Wir werden sehen, wie es die nächsten Wochen und Monate weitergeht. Solange ich mich gut fühle, werde ich weitermachen."

Die körperliche Fitness der Arbeit im Fitnessstudio sei aber eine andere als die im Wettkampf benötigte: "Ich habe viel trainiert, aber dies ist nicht gleiche Belastung wie in einem Spiel." Und auch Rückschläge sind natürlich nicht auszuschließen.

"Wir wollen ihn ganz behutsam aufbauen“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl. "Er hat zwischen den Behandlungen Sport gemacht und läuferisch gearbeitet. Aber läuferisch zu arbeiten und mit einer Fußballmannschaft zweimal am Tag zu trainieren, ist ein Riesenunterschied, weil die Bewegungen anders und viel intensiver sind. Wir sollten ihm Zeit geben."

Mit Blick auf die beiden Testspiele gegen Fortuna Düsseldorf am Dienstag und den FC Basel am Freitag sagt Haller: "Sollte entschieden werden, dass ich spielen kann, dann will ich natürlich spielen. Denn alles, was ich machen möchte, ist so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu stehen." Auch das Comeback im ersten Pflichtspiel am 22. Januar gegen den FC Augsburg sei nicht ausgeschlossen: "Alles ist möglich, ich setze mir in meinem Kopf keine Grenzen. Die einzigen, die mir Grenzen setzen können, sind der Trainer und die medizinische Abteilung."

Haller werde sein "Bestes geben, um dabei zu sein", sagt er: "Ich hoffe, dass ich dabei sein kann und mich in meiner besten körperlichen Verfassung befinde." Denn ein Ziel aus dem Sommer ist immer noch präsent: "Ich habe das immer in meinem Kopf, seit dem ersten Tag. Ich möchte in diesem Stadion spielen, vor der Südtribüne. Das ist mein Ziel."

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