Bundesliga

Justin Njinmah schießt Werder zum Sieg - und gibt Entwarnung

Bremens Siegtorschütze im Spiel umgeknickt

"Haben uns gefunden": Njinmah lobt und gibt leichte Entwarnung

Musste vom Platz gestützt werden: Justin Njinmah.

Musste vom Platz gestützt werden: Justin Njinmah. IMAGO/Eibner

Den Fußballabend in Köln verfolgte Justin Njinmah vorerst von der Bank aus, Bremens Shootingstar wurde von Nick Woltemade aus der Startelf verdrängt. Ole Werner brachte somit einen großen und körperlichen Stürmer neben Marvin Ducksch, statt mit Njinmah einen schnellen Konterstürmer. Woltemade konnte lediglich einen Abschluss verzeichnen, nach 66 Minuten war für den 22-Jährigen Schluss.

Njinmah kam ins Spiel - mit einem klaren Auftrag. "Die Trainer haben mir gesagt, dass ich heute von der Bank reinkommen und das Spiel entscheiden soll", gab der Bremer bei DAZN  Preis. Und der Joker brauchte nicht lange, dies auch in die Tat umzusetzen: Mitchell Weiser flankte von der rechten Seite in den Strafraum, Kölns Keeper Marvin Schwäbe sprang unglücklich an der Hereingabe vorbei und Njinmah erzielte mit seinem ersten Ballkontakt den Bremer Führungstreffer. "Ich war überrascht, dass der Ball so durchkommt, aber das trainieren wir immer wieder, bei Flanken an den zweiten Pfosten durchzulaufen."

So gut wie seit Rehhagel

Bremen machte eigentlich kein gutes Spiel in Köln, zumindest mit dem Ball. Weil Werder aber meist sauber verteidigte und zudem Glück hatte, dass ein Einsteigen im Strafraum von Keeper Michael Zetterer gegen Luca Kilian nicht als Foul gewertet wurde, stand am Ende der dritte 1:0-Erfolg in der Fremde in Folge - das gab es zuletzt 1981/82 unter Otto Rehhagel. "Wir haben uns gefunden. Das Training macht mehr Spaß, die Spiele machen mehr Spaß und so spielt man sich in einen Flow. Wir können jetzt auch dreckige Spiele gewinnen", sprach Njinmah über Bremens neue Qualität.

Friedl lobt Werders neuen Weg

Nach einem Umbruch im Sommer scheint Werder nun gefestigt, auch weil man sich an der Weser auf eine klare Richtung geeinigt hat. "Nach Neujahr sind wir zusammengesessen und haben gesagt, dass der Weg zum Erfolg die Verteidigung ist. Wir sind immer für ein Tor gut", so Kapitän Marco Friedl, der mit einer Klärungsaktion auf der Linie Kölns Ausgleich verhinderte.

Nach 22 Spielen hat Bremen bereits 29 Punkte gesammelt, was zunächst Platz sieben bedeutet - mit nur drei Zählern Rückstand auf den ersten internationalen Rang. Alles gut also an der Weser, wäre da nicht der kleine Dämpfer, dass Njinmah nach Schlusspfiff schmerzverzehrt auf dem Boden lag.

Der Siegtorschütze wurde in den letzten Minuten rüde von Timo Hübers abgegrätscht, knickte dabei unglücklich um und verließ das Spielfeld mit einem dick bandagierten Knöchel. "Ich glaube, es ist nicht so schlimm, ich kann immerhin noch ein bisschen laufen. In der Aktion knicke ich schon doll weg. Sowas tut einfach enorm weh", so Njinmah, der in den kommenden Tagen genauer untersucht werden wird.

tso

Bilder zur Partie 1. FC Köln gegen Werder Bremen