Bundesliga

VfB Stuttgart: Hoeneß ist selbstbewusst und antwortet Walter

Positive Einstellung in Stuttgart nach dem "Himmelfahrtskommando"

"Haben Potenzial zu bieten": Hoeneß gibt sich selbstbewusst und antwortet Walter

Sebastian Hoeneß nimmt keine Nervosität bei seiner Mannschaft wahr.

Sebastian Hoeneß nimmt keine Nervosität bei seiner Mannschaft wahr. IMAGO/Sportfoto Rudel

Dass sich HSV-Trainer Tim Walter am Dienstagabend eine Spitze in Richtung VfB Stuttgart erlaubt hatte und den Schwaben unterstellte, sich nicht über die Rothosen als Relegationsgegner gefreut zu haben, scheint die Verantwortlichen in Stuttgart vor dem Relegations-Hinspiel am Donnerstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht großartig zu beeindrucken. Auf der Pressekonferenz am Mittwoch schob Trainer Sebastian Hoeneß viel mehr den Druck zurück an die Elbe, wo die Hamburger seit nunmehr fünf Jahren sehnlichst auf die Rückkehr ins Oberhaus warten. Die mentale Komponente, nicht auf den Neun-Minuten-Aufstieg bezogen, sondern auf die vielen Jahre des knappen Scheiterns, spielen seiner Meinung nach eine tragende Rolle. Allen im Hamburger Umfeld sei klar, "dass es auch für sie mal hochgehen muss".

Relegation 2023

Zeitgleich konzentriert man sich bei den Schwaben lieber auf sich selbst und die eigenen Stärken. "Ich erlebe die Mannschaft nicht nervös. Ich erlebe sie fokussiert“, so Hoeneß, der jedoch weiß, "dass langsam Druck aufkommt". Trotz aller Vorbereitung werde ein solches Spiel auch und vor allem in der "Birne" entschieden. Hier kommt seinem Team der Aufschwung der letzten Wochen zu Gute. Zwar gab man am 34. Spieltag die Chance auf den direkten Klassenerhalt aus der Hand, doch ob der letzten Wochen - seit Hoeneß auf Vorgänger Labbadia folgte, verlor der VfB nur eines von acht Bundesliga-Spielen - dürfen die Stuttgarter positiv dem Relegationsduell entgegenblicken.

Hoeneß sieht Chance in der Relegation

"Wir haben schon einige Drucksituationen gut gelöst in den letzten Wochen", ist Hoeneß positiv gestimmt und sicher, dass man sowohl "inhaltlich, aber auch mental" trotz der Enttäuschung nach dem verpassten direkten Klassenerhalt gewappnet sei. "Es war wichtig, am Montag den Kopf freizubekommen", so Hoeneß, der nun eine Mannschaft im vollen "Fokus für das Spiel" sieht.

Überhaupt nimmt er die aktuelle Situation eher als Chance denn als Risiko war und wirft dabei explizit noch einmal einen Blick zurück auf Anfang April, als er den VfB übernahm. "Als ich hier begonnen habe, waren wir auf Platz 18. Und da war wirklich hier und da zu hören, dass das ein Himmelfahrtskommando ist; dass die Chance sehr gering ist, dass man das noch packt." Jetzt ist man auf Platz 16 - und hat es "in der Hand, es zu packen".

Hoeneß beschwört Stuttgarts Offensivpower

Dass der offensivstarke HSV (mit 70 Tore beste Offensive der 2. Bundesliga)  seinen Gegner mit Ball vor Aufgaben stellt, ist Hoeneß bewusst. Er sieht darin aber auch eine Chance, denn bei Hamburgs Spielweise besteht ein gewisses Risiko, dass sein Team ausnutzen müsse. "Hinten haben sie 45 Gegentore bekommen - und wir wollen sie mit unserer Offensivpower vor Aufgaben zu stellen", so der Trainer, der dann - ob gewollt oder nicht - doch noch eine Antwort auf Walters Psycho-Spielchen hatte: "Deshalb meine ich, der HSV hat sich nicht gefreut, dass es wir waren, die 16. wurden. Weil wir auch ein gewisses Potenzial zu bieten haben."

Personell kann Hoeneß derweil beinahe auf die volle Kapelle zählen. Bei Fabian Bredlow (Innenbandzerrung) wird es die bereits prognostizierte Punktlandung. Der Torwart  hat am Mittwoch trainieren können. Man werde sich die Zeit nehmen, doch für den Fall der Fälle stehe Florian Müller bereit. "Dan-Axel Zagadou hat voll trainiert und ist dabei, sonst gibt es nichts zu vermelden."

kmx