2. Bundesliga

Glatzel hadert mit verschenktem HSV-Dreier beim KSC

HSV kassiert den Ausgleich in letzter Sekunde

"Haben den Kampf nicht angenommen": Glatzel hadert mit verschenktem Dreier

Enttäuschung trotz Torerfolg: Robert Glatzel.

Enttäuschung trotz Torerfolg: Robert Glatzel. IMAGO/Jan Huebner

Unzufrieden sei er, ließ Tim Walter umgehend verlauten, als er ans "Sky"-Mikrofon trat. Wenige Minuten zuvor hatte der HSV-Coach ansehen müssen, wie seine Schützlinge eine schmeichelhafte Führung in Karlsruhe mit der letzten Aktion des Spiels noch aus der Hand gegeben hatten. 2:2 hieß es somit - zum Unmut des Trainers, dem "das Ergebnis" genauso wenig passte "wie die Art und Weise": "Letztendlich haben wir nicht die Konsequenz gehabt, die wir letzte Woche hatten." 

Walter kritisiert und zeigt Verständnis

Ein Mangel, für den Walter grundsätzlich Verständnis aufbrachte. "Wir sind immer noch ein Stück in der Vorbereitungsphase und versuchen, uns in vielen Dingen mehr zu finden", spielte er auf die kurze Sommerpause und noch nicht vollends eingespielte Mannschaft an. In der Viererkette waren mit Ignace van der Brempt, Guilherme Ramos und Debütant Dennis Hadzikadunic gleich drei Neuzugänge gestartet, die immer wieder von Keeper Daniel Heuer Fernandes dirigiert wurden und sicherlich weiter in das anspruchsvolle Aufbauspiel der Hanseaten wachsen müssen. 

Die muss Jean-Luc eigentlich machen.

Tim Walter über die Konterchancen des HSV in den Schlussminuten

In der Offensive verhielt es sich allerdings anders, weshalb Walter die fehlende Konsequenz hier umso mehr vermisste - speziell bei Joker Jean-Luc Dompé: "Wir haben so viele Konterchancen gehabt, die muss Jean-Luc eigentlich machen." Dann, so Walter weiter, "ist der Sack zu". Konkret missfiel dem Trainer die Wahl des Abschlusses seines Schützlings. "Es hätte aus 12 Metern gereicht, wenn er ihn einfach ins Eck schiebt", kommentierte der ehemalige Stuttgarter und Kieler Dompés unplatzierte Versuche, die fairerweise von der Strafraumkante kamen, aber dennoch zweimal von Patrick Drewes pariert wurden. "Dann ist es das 3:1, alle feiern ihn und wir fahren mit drei Punkten nach Hause."

Dem war aber nicht so, weshalb auch Robert Glatzel trotz seines dritten Treffers im zweiten Saisonspiel nicht umherkam, ob der späten Punkteteilung von einem "Scheißgefühl" zu sprechen. "Es ist unfassbar, dass wir es in der letzten Sekunde doch noch so herschenken. Mit der aller letzten Aktion, der Schiedsrichter pfeift gefühlt gar nicht mehr an, ist das extrem bitter." Bitter, aber selbst verschuldet: "Wir haben den Kampf heute nicht von Anfang an angenommen und dann wird es schwer." 

Glatzel will den Wecker stellen

Besonders ärgerte den Torjäger dieses Versäumnis, weil es vermeidlich gewesen war: "Karlsruhe ist eine super Mannschaft, zweikampfstark und war von Anfang an da. Wir wussten eigentlich, was auf uns zukommt, aber haben es nicht angenommen." Deshalb war auch das zwischenzeitliche Comeback nach Rückstand nur ein schwacher Trost für ihn. "Wir haben die Qualität zurückzukommen, das muss Mut machen. Aber wir müssen einfach von Anfang an Energie auf den Platz bringen."

Möglichst auch nächsten Sonntag, wenn der HSV ab 13 Uhr (LIVE! bei kicker) im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen gastiert. 

mja

Einer stieg freiwillig ab: 18 Klubs, 18 Typen