Bundesliga

Eberl zu RB Leipzig: Gut für Eberl, gut für die Bundesliga

Kommentar

Gut für Eberl, gut für die Bundesliga

Zurück im Bundesliga-Geschäft: Max Eberl.

Zurück im Bundesliga-Geschäft: Max Eberl. imago images/Revierfoto

Mit Eberl bekommt die Bundesliga einen Mann zurück, der in der Gesamtbetrachtung bei Borussia Mönchengladbach über viele, viele Jahre hinweg fußballerische Kompetenz und Führungsstärke nachgewiesen hat und obendrein in dieser Zeit ein Sympathieträger der Liga war.

Schade und bitter, dass die Gladbacher Fanszene ihn zuletzt dennoch aufs Heftigste beschimpfte und - statt Dankbarkeit für eine jahrzehntelange Erfolgsstory zu zollen - lieber der wilden Verschwörungstheorie folgen, Eberl habe schon bei seinem gesundheitlich bedingten Rückzug im Januar mit Leipzig geflirtet.

Ende einer endlosen Suche

Für RB Leipzig endet mit der Verpflichtung von Eberl eine endlos lang anmutende Suche. Nach der Trennung von Markus Krösche vor 16 Monaten hatte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dieses Vakuum zum Teil aufgefangen, sei es durch bemerkenswerte Vertragsverlängerungen (Christopher Nkunku), beachtliche Neuverpflichtungen (David Raum) oder die spektakuläre Rückholaktion von Timo Werner.

Doch im Alltagsgeschäft machte sich das Fehlen eines Sportdirektors, der fußballerische Kompetenz einbringt und als Puffer gegenüber Öffentlichkeit und Klubführung wirkt, immer wieder deutlich bemerkbar - vor allem zum Ende der jeweils allzu kurzen Amtszeiten der Trainer Jesse Marsch und Domenico Tedesco.

Keine Garantie auf Erfolg

Eberl soll diese Lücke schließen, die Qualitäten und Erfahrung dafür hat er allemal. Sollte RB bis zu seinem Dienstantritt am 15. Dezember sportlich nicht noch weiter abfallen und die erneute Champions-League-Qualifikation weiterhin schaffen können, bieten sich ihm ideale Voraussetzungen. Mit Marco Rose hat er schon in Mönchengladbach vertrauensvoll und erfolgreich zusammengearbeitet. Und er findet in Leipzig schlanke Strukturen vor, dank derer die Entscheidungswege kurz sind und sich Pläne entsprechend schnell realisieren lassen.

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Eine Garantie auf Erfolg aber ist auch die neue Konstellation nicht. Es muss sich erst noch zeigen, ob die beiden Alphatiere Mintzlaff und Eberl in der Realität so gut harmonieren und kooperieren, wie sie sich das jetzt ausgemalt haben. Und über allem steht die Hoffnung, dass Eberl dann tatsächlich auch wieder so belastbar und stressresistent ist, wie es in einer solch verantwortungsvollen Position in einem solch ehrgeizig-aufgeregten Klub von Nöten ist.

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