Nach dem Landespokal ist vor dem DFB-Pokal: Noch am vergangenen Dienstag hatte Gütersloh einen 32:0-Kantersieg gegen den 1. FC Kaan-Marienborn gelandet. Mit einer komplett ausgetauschten Startelf begann der Regionalligist unter Trainer Julian Hesse nun die ungleich schwierigere Aufgabe im DFB-Pokal gegen Zweitligist Kiel.
Holstein-Coach Marcel Rapp ließ nach dem 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth Weiner (Tor), Erras und Holtby von Beginn an spielen. Dähne und Schulz saßen auf der Bank, Kapitän Sander stand angeschlagen nicht im Kader. Und der Trainer sah, wie Gütersloh zum kniffligen Gegner wurde: Der Regionalligist stand zunächst defensiv stabil, gewann mit der Zeit aber auch Vertrauen ins eigene Spiel.
Buckmaier verschießt Strafstoß
Während den Kielern in der Anfangsphase die Ideen im Spiel nach vorne fehlten, näherte sich Gütersloh Mitte des ersten Durchgangs an: Esko scheiterte erst an Weiner (23.) und kurz darauf an sich selbst, als er einen Haken zu viel schlug und so einen möglichen Abschluss verpasste (25.).
Nach einer gespielten halben Stunde entwickelte Kiel eine Drangphase, die mehrere Chancen beinhaltete: Kleine-Bekel scheiterte per Kopf an Keeper Peters (30.), Skrzybskis Schuss wurde im letzten Moment vom Tor weggelenkt (33.) und Rothe brachte keinen Druck hinter seinen Kopfball (34.).
Zur Pause konnten jedoch vor allem die Kieler froh sein, dass es ohne Gegentor in die Pause ging: Buckmaier verschoss einen Strafstoß, den Holtby an Esko verursacht hatte (42.).
Fridjonsson trifft doppelt - Gütersloh vergibt mehrfach
Der DFB-Pokal am Samstag
Geschockt ob der vergebenen Chance auf die Führung zeigten sich die Gütersloher im zweiten Durchgang nicht - im Gegenteil: Der Regionalligist trug maßgeblich zu einem offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten bei. Skrzybskis Hereingabe wurde noch gefährlich abgelenkt (53.) und Pichler im letzten Moment am Abschluss aufs Tor gehindert (60.). Für Gütersloh vergab Dantas, der Weiner zu einer guten Parade zwang (57.). Esko schoss zudem knapp neben das Tor (58.).
Bis zuletzt arbeitete Gütersloh mutig nach vorne - Müdigkeit war nicht zu erkennen. Der Unterschied zum Zweitligisten aus Kiel: Gütersloh erzielte kein Tor. Beste Chancen, etwa durch Kandic (74.) oder Probst (90.+1), wurden ausgelassen. Besser machte es Fridjonsson: Der Störche-Joker traf zum 1:0 im Nachsetzen nach einer Ecke (72.). Wegen der mangelnden Gütersloher Effizienz blieb der Offensivmann der einzige Torschütze des Spiels, der aber in der Nachspielzeit noch einmal nachlegte: Sein Kopfball ins linke Eck saß (90.+3).
Kiel mühte sich gegen ebenbürtige Gütersloher letztlich mit einem 2:0 in die nächste Runde des DFB-Pokals. Auf den Regionalligisten wartet als nächster Gegner am Freitag (19.30 Uhr) der SV Lippstadt. Holstein Kiel tritt erst wieder am Sonntag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen 1. FC Magdeburg in Aktion.