Bundesliga

Großzügiger Fritz pfeift zum fünften Mal Bayern gegen BVB

Drei starke Auftritte und ein denkwürdiger Patzer

Großzügiger Fritz pfeift zum fünften Mal Bayern gegen BVB

Kennt das Duell Bayern-BVB bestens - gerade in der Allianz-Arena: Marco Fritz, hier mit Sebastian Rode und Franck Ribery im April 2017.

Kennt das Duell Bayern-BVB bestens - gerade in der Allianz-Arena: Marco Fritz, hier mit Sebastian Rode und Franck Ribery im April 2017. imago images/Fotostand

Obwohl es unter den Bundesliga-Schiedsrichtern neue, junge Topspiel-Kandidaten gibt, betraut der DFB mit Marco Fritz einen seiner erfahrensten Referees mit der Leitung des Bundesliga-Gipfeltreffens zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Eine Premiere ist das für den 45-jährigen Bankkaufmann aus Korb keineswegs.

Bereits zum fünften Mal pfeift Fritz diese Begegnung, zum vierten Mal in der Allianz-Arena - und jeweils nahm das Spiel kein gutes Ende für den BVB. Er war dabei, als der FC Bayern die Borussia am 4. Oktober 2015 mit 5:1, am 8. April 2017 mit 4:1 und am 6. März 2021 mit 4:2 bezwang. Jeweils verdiente er sich die kicker-Note 2,5 und überzeugte mit seiner großzügigen Linie.

Beim letzten Mal half Fritz der VAR - im Finale 2016 ging das nicht

Beim letzten Duell, dem 4:2, dem eine frühe 2:0-Führung der Gäste um Trainer Edin Terzic vorausgegangen war, hatte Fritz allerdings auch Glück, dass ihn der VAR vor einer bösen Fehlentscheidung bewahrte. Kurz vor der Pause hatte er Mo Dahouds klares Foul an Kingsley Coman übersehen, ehe er sich nach Ansicht der Bilder korrigierte und Robert Lewandowski - vor leeren Rängen - vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 2:2 traf.

Noch deutlicher blieb allerdings Fritz' Fauxpas aus dem einzigen Bayern-BVB-Spiel in Erinnerung, das nicht in München stattfand. Im DFB-Pokal-Finale 2016, das die Bayern in Berlin mit 4:3 im Elfmeterschießen dramatisch für sich entschieden, hatte er im ersten Durchgang Franck Riberys Tätlichkeit gegen Gonzalo Castro nicht mit Rot bestraft - den VAR gab es damals noch nicht. Fritz, der ansonsten ordentlich pfiff, erhielt die kicker-Note 4,5.

Seit 39 Spielen kein Platzverweis mehr

Insgesamt ist Fritz - zumindest den Daten zufolge - kein Freund von Platzverweisen. Seit dem 7. März 2020 (Gelb-Rot für Marvin Friedrich/Union) schickte er in 39 Bundesliga-Einsätzen keinen Spieler mehr vorzeitig zum Duschen.

In der laufenden Saison kommt Fritz, der bei der WM 2022 als VAR im Einsatz war und als solcher auch bei der Frauen-WM in diesem Sommer fungieren wird, auf einen kicker-Notenschnitt von 2,43 in sieben Einsätzen, darunter auch das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund (2:2, kicker-Note 2) und zwei Spiele der Bayern: das 3:0 gegen Union Berlin (2) und das 0:1 in Augsburg (3,5).

In der Vorsaison verhagelte sich Fritz seinen Notenschnitt (3,31) gleich am ersten Spieltag, als er bei Bayerns 1:1 in Gladbach den Gastgebern zwei mögliche Elfmeter verwehrte und eine 5 erhielt. Es war bis heute seine letzte, in den jüngsten 13 Einsätzen stand noch nicht mal eine 4 vor dem Komma.

jpe

Sebastian Kehl

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