Bundesliga

Kommentar: Großer Vorteil - Dimitrios Grammozis kann Schalkes Zukunft mitplanen

Kommentar zur Trainerentscheidung bei den Knappen

Großer Vorteil: Grammozis kann Schalkes Zukunft mitplanen

Nimmt Schalke ab jetzt ins Visier: Dimitrios Grammozis.

Nimmt Schalke ab jetzt ins Visier: Dimitrios Grammozis. imago images

Es gab zwei Möglichkeiten. Schalke 04 hat sich letztlich dagegen entschieden, jetzt einen Interimstrainer die Saison zu Ende bringen zu lassen, um im Sommer mit einem gänzlich unbelasteten Coach den Neuaufbau (wohl in der 2. Liga) anzugehen. Der aktuell sportlich Verantwortliche Peter Knäbel hat sich dazu entschlossen, den scheinbar risikoreicheren Weg einzuschlagen. Birgt er doch die Gefahr, dass Dimitrios Grammozis mit dieser Sieg-Allergie-Mannschaft (saisonübergreifend nur ein Dreier in 39 Ligaspielen) bis Mai genauso als Punktelieferant dient wie seine vier Vorgänger in dieser Saison. Grammozis könnte als "beschädigt" gelten, noch ehe seine eigentliche Mission überhaupt richtig begonnen hat: Schalke wieder zum Glanz früherer Zeiten zu verhelfen.

Möglicherweise macht Grammozis den Schalker Spielern jedoch auch rasch Beine. Für den Klassenerhalt wird es angesichts des erschütternden Tabellenbildes sehr wahrscheinlich nicht mehr reichen, aber vielleicht heißt es in ein, zwei Monaten angesichts überzeugender Auftritte und erkennbarerer Positiventwicklungen: "Hätten sie den mal früher geholt!" Grammozis kann also viel Vertrauen gewinnen in der nächsten Zeit.

Der Umbruch im Sommer steht bevor

Im Sommer wird sich Grundlegendes verändern. Etliche Verträge enden, allen voran die der Winterzugänge Huntelaar, Kolasinac, Mustafi und William. Von einigen Spielern, deren Arbeitspapiere beim selben Gehalt (!) auch für die 2. Liga gelten würden, wird sich Schalke bei einem verpassten Klassenerhalt aus Kostengründen zudem trennen müssen. Heiße Kandidaten für einen Abschied im Abstiegsfall sind besonders teure Profis wie Harit, Uth, Serdar, Sané, Mascarell oder Nastasic.

Der große Vorteil des Weges, schon jetzt den Mann der Zukunft zu engagieren, ist: Grammozis kann den Neuaufbau ab sofort entscheidend mitgestalten, und zwar bis ins Detail. Dieses Argument schlägt an dieser Stelle die Sorge vor einer "Beschädigung" des neuen Trainers im Verlauf des letzten Saisondrittels.

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