Mega-Start von Verstappen
Die 100. Pole Position war kein gutes Omen für Weltmeister Hamilton, der bereits in der ersten Kurve Verstappen inklusive einer leichten Berührung der beiden passieren lassen musste. Der Niederländer setzte sich daraufhin auch gleich auf knapp zwei Sekunden ab, sodass Hamilton aus dem DRS-Fenster fiel. Auch Bottas im zweiten Mercedes verlor eine Position und hing fortan hinter Ferrari-Pilot Leclerc fest.
Im hinteren Teil des Feldes hatte Schumacher Tsunoda und Russell am Start überholen können. Zwar musste der 22-Jährige beide Fahrer wenig später wieder passieren lassen, aber durch den Ausfall des Alpha-Tauri-Fahrers machte Schumacher erneut einen Platz gut.
Tsunoda, der seinen Boliden wegen eines Defektes frühzeitig hatte abstellen müssen, löste mit seinem Aus sogleich die erste Safety-Car-Phase aus, in welcher lediglich Piloten aus dem hinteren Drittel einen vorgezogenen Boxenstopp durchführten.
Hamilton bleibt an Verstappen dran, Bottas hängt hinter Leclerc
Verstappen blieb auch nach dem Restart vor Hamilton, ebenso wie Leclerc vor Bottas, der den Finnen auch in der Folge hinter sich hielt und somit für eine Lücke zum Führungsduo sorgte. Hamilton jedoch blieb im Windschatten Verstappens.
Der Niederländer stoppte in der 25. Runde erstmals. Dabei unterlief der ansonsten so zuverlässigen Red-Bull-Crew ein untypischer Fehler: der linke Hinterreifen fehlte, sodass sich der Stopp auf 4,2 Sekunden verlängerte. Bei Mercedes entschied man sich nicht dazu, Hamilton in der Folgerunde hereinzuholen, sondern man wartete bis zum 29. Umlauf - ein Fehler. Verstappen nutzte den Vorteil der frischen Pneus und hatte nun ein Polster von mehreren Sekunden.
Doch der siebenmalige Weltmeister nutzte in den ersten Runden nach seinem Pitstopp die frischeren Medium-Reifen im Vergleich zu Kontrahent Verstappen und zog sich wieder an den Niederländer heran. Schon Ende der 35. Runde war der Brite bereits wieder im DRS-Fenster. Der Kampf um die Spitzenposition zwischen den beiden WM-Favoriten spitzte sich zu ...
Auf der Startzielgeraden kam Hamilton im Windschatten und mit flachgestelltem Flügel immer wieder heran, ohne jedoch einen ernsthaften Angriff zu unternehmen. Auf dem restlichen Teil des 4,675 Kilometer langen Kurses verlor er aufgrund der Aerodynamik wieder ein paar Zehntel, sodass sich der Rückstand über mehrere Runden zwischen 0,6 und 1,3 Sekunden einpendelte.
Mercedes wählt den Undercut - Verstappen skeptisch
Die einzige Möglichkeit für ein Überholmanöver Hamiltons schien in der Boxenstrategie zu liegen: Ende der 42. Runde holte Mercedes den Mann mit der Startnummer 44 zum Undercut, um ihn mit gebrauchten Medium-Reifen auszustatten. Mit diesen brannte Hamilton, der durch den Stopp hinter Bottas auf Platz drei abrutschte, gleich mehrere schnellste Runden hintereinander auf den Asphalt.
Nicht zu 100 Prozent freiwillig ließ Bottas Hamilton passieren, sodass sich der Brite weiter an Verstappen herankämpfte. Mitunter war der Mercedes-Pilot knapp zwei Sekunden pro Umlauf schneller als der Niederländer. Bottas wechselte noch einmal die soften Pneus, musste dadurch Leclerc im Ferrari wieder passieren lassen, machte aber diesmal kurzen Prozess mit dem Monegassen auf den älteren Mediums.
Hamilton schnappt sich wehrlosen Verstappen
Sieben Runden vor Schluss war ein mittlerweile wehrloser Verstappen machtlos, musste Hamilton am Ende der Startzielgeraden passieren lassen und stoppte am Ende derselben Runde auf Soft. Der Red-Bull-Pilot blieb vor Bottas und sicherte sich somit den zweiten Platz, musste sich letztlich aber Hamilton ein weiteres Mal geschlagen geben, der zum fünften Mal in Folge in Barcelona triumphierte. Der Extrapunkt für die schnellste Rennrunde war ein schwacher Trost für Verstappen und Red Bull Racing.
