Seit dem vergangenen Wochenende ist die Laune in Gelsenkirchen merklich besser geworden. Das 4:3 gegen Eintracht Frankfurt, von dem ausgerechnet Borussia Dortmund profitierte, hat dafür gesorgt, dass Schalke 04 aus eigener Kraft am Samstag in Köln dafür sorgen kann, nicht der schlechteste Bundesliga-Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zu werden.
2005 hatte der SC Freiburg den Gang ins Unterhaus mit 18 Punkten antreten müssen, aktuell steht Schalke bei 16. "Seit ich diesen Job angetreten bin, arbeite ich gefühlt jede Woche gegen einen Negativ-Rekord", sagte Dimitrios Grammozis auf der Pressekonferenz vor dem vorerst letzten Bundesliga-Auftritt lachend. "Von daher: Einer mehr oder weniger ist auch egal."
"Man sieht, dass viele die Zeit miteinander Revue passieren lassen"
Der Trainer, der seinen zweiten Sieg mit Schalke feierte und damit doppelt so viele wie seine Vorgänger in dieser Saison zusammen, spürt nach dem jüngsten Erfolg "Rückenwind": "Ich denke, dass der Sieg gegen Frankfurt dazu beigetragen hat, dass jetzt in den letzten Tagen nochmal - in dieser nicht ganz einfachen Situation mit dem Quarantäne-Trainingslager - eine deutlich positivere Stimmung da ist."
Die Stimmung scheint sogar so gut zu sein, dass Grammozis auch auf die Frage nach Abschiedspartys für die am Donnerstag verkündeten zehn Abgänge erneut lachend antwortete: "Wir sind nur noch auf den Tischen und tanzen drum herum."
Grammozis: "Das hat uns alle angefixt"
Mit etwas weniger Sarkasmus erklärte der Trainer dann: "Man sieht, dass die Spieler das ein bisschen auch als Abschied untereinander sehen, weil wir in dieser Konstellation nie wieder zusammen sein werden. Man sieht, dass viele sich miteinander unterhalten, die Zeit miteinander Revue passieren lassen. Gute Momente wie auch schlechte Momente miteinander durchgehen."
Nun geht es allen Beteiligten um einen "würdigen" Abschied aus der Bundesliga, der vor Wochen noch relativ aussichtslos erschien. Mit einem weiteren Sieg würde Schalke nicht nur den Negativ-Rekord vermeiden, sondern auch Bielefeld und Bremen im Abstiegskampf helfen. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht wichtig ist, dass wir das nächste Spiel in Köln positiv bestreiten. Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft (Frankfurt, d. Red.) nicht nur gewonnen, sondern auch auf eine gute Art und Weise. Das hat uns alle angefixt, in diesem letzten Spiel gegen Köln die gleiche Leistung aufs Feld zu bringen. Dass wir rausgehen und sagen können: Wir haben uns würdig aus der Liga verabschiedet."
