2. Bundesliga

Grammozis entschuldigt sich bei Churlinov

Schalke: Erst ein-, dann wieder ausgewechselt

Grammozis entschuldigt sich bei Churlinov

Ließ sich bei einem Spaziergang um den halben Platz von den Fans feiern: Darko Churlinov.

Ließ sich bei einem Spaziergang um den halben Platz von den Fans feiern: Darko Churlinov. imago images/RHR-Foto

So recht glauben konnte es Darko Churlinov nicht, dass auf der Tafel seine Rückennummer 7 aufleuchtete. Nicht nur für den Mann, der entscheidenden Anteil an der Wende gegen Jahn Regensburg hatte, war seine Auswechslung wenig einleuchtend. Auch vielen Zuschauern stand das Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Churlinov wirkte schließlich nicht so, als sei er verletzt.

War er auch nicht. Seine Herausnahme nur 18 Minuten nach seiner Einwechslung hatte taktische Gründe, wie Trainer Dimitrios Grammozis später erläuterte. Das verband er, wie schon zuvor in der Kabine gegenüber der Mannschaft, mit einer Entschuldigung: "Ich möchte mich bei Darko entschuldigen. Ich weiß, wie mies das ist, ein- und wieder ausgewechselt zu werden." Der Trainer habe aber im Sinne des "mannschaftlichen Erfolgs" gehandelt.

Anstelle des offensiver denkenden Churlinov kam Florian Flick ins Spiel - zur defensiven Stabilisierung. Ein riskantes Manöver des Trainers. Man stelle sich nur einmal vor, Schalke hätte noch den Ausgleich kassiert, vielleicht sogar mit Beteiligung Flicks. Grammozis, der sich bereits beim 5:0 in Aue für seine mutigen, aber im Nachhinein absolut richtigen Personalentscheidungen feiern lassen durfte, wäre in Erklärungsnot geraten, so aber ging sein Flick/Churlinov-Plan voll auf.

Und nicht nur der: Mit Churlinov, vor allem aber mit Marius Bülter und Malick Thiaw wechselte der Trainer nach 62 Minuten beim Stand von 0:1 den Sieg ein. Bülter legte beide Schalker Tore vor, Thiaw erzielte den Siegtreffer.

Churlinov reagierte übrigens überaus cool auf den Rummel um seine Person. Bei seiner Auswechslung verließ er auf der Gegengerade das Feld und ließ sich bei seinem Spaziergang um den halben Platz von den Fans feiern, klopfte sich dabei mehrmals demonstrativ auf das S04-Logo auf der Brust. Als der 21-Jährige an der Trainerbank ankam, blockte er Grammozis' Umarmung nicht ab. Und beim Schlusspfiff war es Churlinov, der auf der Bank am frenetischsten jubelte. Ein deutliches Zeichen, dass diese Mannschaft harte bis fragwürdige Entscheidungen verkraftet. Es könnte ein wichtiger Schlüssel im Kampf um den Aufstieg sein.

Toni Lieto