GP von Spanien Rennen

2005

Endstand

1 Kimi Räikkönen 2 Fernando Alonso 3 Jarno Trulli 4 Ralf Schumacher 5 Giancarlo Fisichella 6 Mark Webber 7 Juan Pablo Montoya 8 David Coulthard 9 Rubens Barrichello 10 Nick Heidfeld 11 Felipe Massa 12 Tiago Monteiro 13 Narain Karthikeyan 14 Jacques Villeneuve 15 Michael Schumacher 16 Christijan Albers 17 Patrick Friesacher 18 Vitantonio Liuzzi
1:27:16,830 + 27,652 + 45,947 + 46,719 + 57,936 + 1:08,542 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 3 Runden zurück 3 Runden zurück 3 Runden zurück Defekt, 53. Runde Reifenschaden, 48. Runde Defekt, 19. Runde Dreher, 14. Runde Dreher, 10. Runde

GP von Spanien: Fernando Alonso kommt beim Heimrennen auf Platz zwei - Michael Schumacher ausgeschieden

Beeindruckende Vorstellung von Räikkönen

Neue Rollenverteilung: Kimi Räikkönen verweist Fernando Alonso auf Platz zwei.

Neue Rollenverteilung: Kimi Räikkönen verweist Fernando Alonso auf Platz zwei. Kicker

Toyota-Pilot Jarno Trulli als Dritter gewann das teaminterne Duell knapp gegen Ralf Schumacher, der wiederum Giancarlo Fisichella im zweiten Renault distanzierte. Der Italiener hatte drei Runden vor dem Ende noch BMW-Williams-Pilot Mark Webber überholt und zudem Pech, als er in Runde 40 außerplanmäßig an die Box musste und eine neue Nase samt neuem Frontflügel erhielt..

Juan Pablo Montoya kam im zweiten McLaren-Mercedes auf Rang sieben. Der Kolumbianer konnte dem Tempo seines Teamkollegen nicht ganz folgen, zudem musste er einen zusätzlichen Stopp einlegen, weil es beim ersten Mal an der Box Probleme mit der Tankanlage gegeben hatte. Montoya zeigte eines der seltenen Überholmanöver, als er beim Restart des Rennens nach der Safety-Car-Phase zu Beginn des GP Michael Schumacher überholte. Für Aufsehen sorgte der Kolumbianer aber auch mit einem Dreher in der siebten Runde, bei dem er aber nicht einmal eine Position einbüßte.

Räikkönen fuhr im McLaren-Mercedes in einer eigenen Welt. Der Finne feierte nach seiner Pole Position einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und hatte am Ende 27,6 Sekunden Vorsprung vor Alonso. Nach Räikkönens Pech von Imola, wo er in Führung liegend ausgeschieden war, holte der “Iceman“ den dritten GP-Sieg seiner Karriere. Für McLaren-Mercedes war es der erste Triumph seit Räikkönens Sieg in Spa im August 2004. Für Renault dagegen ging eine wunderbare Serie zu Ende, nachdem die Blau-Gelben bis dato alle vier Saisonrennen gewonnen hatten.

“Ich habe von Anfang an gespürt, dass ich heute gewinnen kann. Das Auto hat gehalten, jetzt bin ich super glücklich. Ich hätte mir aber gewünscht, dass es schon im letzten Rennen geklappt hätte, das hätte uns in der WM in eine viel bessere Position gebracht“, sagte Räikkönen. Mercedes-Sportchef Norbert Haug lobte den Fahrer: “Kimi war einsame Spitze, das Auto auch.“ Auch Alonso freute sich: "Diese acht Punkte sind fantastisch. Ich habe schnell gemerkt, dass es nicht möglich ist, Kimi zu folgen.“

Für die spektakulärste Szene des Rennens sorgte Trulli beim ersten Stopp in Runde 25, als er zu früh losfuhr und sich dadurch eine Restmenge Benzin entzündete, was aber ohne Folgen blieb.

Große Enttäuschung herrschte im Lager der Scuderia Ferrari. Weltmeister Michael Schumacher, der zwischenzeitlich auf Rang drei vorgefahren war, stellte nach zwei Reifenschäden seinen Boliden entnervt in der Garage ab. Rubens Barrichello, der nach einem Motorenwechsel als Drittletzter ins Rennen gegangen war, fuhr als einziger Pilot auf einer Ein-Stopp-Strategie, verpasste als Neunter aber die Punkteränge.



Schumacher wählte die erfolgreiche Strategie von Imola, ging wie bei der spektakulären Aufholjagd vor zwei Wochen schwer betankt ins Rennen und machte Boden gut, als die Konkurrenz vor dem Kerpener zum Tanken musste und der Ferrari-Pilot gleich zwei Schnellste Runden in den Asphalt brannte. Letzten Endes war aber alle Theorie grau wie Makulatur.

Schumacher konnte sich sein Pech nicht erklären. “Der Ferrari wurde unruhig, plötzlich war der Reifendruck weg und das Auto nicht mehr fahrbar. Vielleicht habe ich Trümmerteile aufgesammelt, die mir nicht aufgefallen sind.“ Ohne die Reifenschäden wäre der dritte Platz realistisch gewesen, meinte der Weltmeister: “Weiter nach vorne wäre es wohl nicht gegangen, auch wenn ich hätte länger draußen bleiben können. Aber es wären sechs wichtige Punkte gewesen.“ Schumacher gab erstmals zu, dass die erfolgreiche Titelverteidigung immer weiter in die Ferne rückt: “Aber sie ist noch nicht so weit weg, dass wir sie komplett aufgeben müssten.“

Das Dilemma für den siebenmaligen Champion begann in Runde 44. Erst musste er unplanmäßig an die Box, um seinen platten linken Hinterreifen wechseln zu lassen. Nachdem er nur eine weitere Runde gefahren war, ging auch der linke Vorderreifen des Ferrari kaputt. Schumacher steuerte in langsamem Tempo erneut die Box an, bog gleich in die Garage ab und stieg aus. Es war bereits die dritte vorzeitige Aufgabe des Kerpeners im fünften Rennen dieser Saison.

Nicht viel besser erging es dem dritten deutschen Piloten Nick Heidfeld. Nach zwei Motorenwechsel an diesem Wochenende stand er zu Rennbeginn auf dem letzten Startplatz und kam schlussendlich nicht über Rang zehn hinaus.

Für Minardi begann das Rennen schon mit großen Problemen, als beide Autos am Start stehen blieben. Dies veranlasste die Rennleitung, das Safety Car auf die Strecke zu schicken. Im Rennen sahen dann beide Autos das Ziel trotz später erfolgter Aufnahme des Grand Prix nicht - Patrick Friesacher und Christijan Albers parkten ihre schwierig zu fahrenden Autos im Kiesbett.

Fernando Alonso führt nach fünf gefahrenen Rennen mit 44 Punkten die Fahrerwertung der WM unangefochten vor Jarno Trulli (26) und Kimi Räikkönen (17) an. Michael Schumacher hat weiterhin zehn Zähler auf dem Konto und belegt gemeinsam mit Red-Bull-Racing-Pilot David Coulthard Rang sieben.

In der Konstrukteurs-Wertung rangiert Renault (58) an der Spitze vor Toyota (40) und McLaren-Mercedes (37). Die Scuderia Ferrari belegt mit 18 Zählern den fünften Rang.