GP von San Marino Rennen

2005

Endstand

1 Fernando Alonso 2 Michael Schumacher 3 Alexander Wurz 4 Jacques Villeneuve 5 Jarno Trulli 6 Nick Heidfeld 7 Mark Webber 8 Vitantonio Liuzzi 9 Ralf Schumacher 10 Felipe Massa 11 David Coulthard 12 Narain Karthikeyan 13 Tiago Monteiro 14 Christijan Albers 15 Rubens Barrichello 16 Patrick Friesacher 17 Kimi Räikkönen 18 Giancarlo Fisichella 19 Jenson Button 20 Takuma Sato
1:27:41,921 + 0,215 + 27,554 + 1:04,442 + 1:10,258 + 1:11,282 + 1:23,297 + 1:23,764 + 1:35,841 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 2 Runden zurück Defekt, 24. Runde Defekt, 19. Runde Defekt, 10. Runde Defekt, 9. Runde Defekt, 6. Runde Regelverstoß Regelverstoß

Grand Prix von San Marino: Schumachers große Aufholjagd

Alonso macht Hattrick perfekt!

Dritter Sieg in Folge: Renault-Pilot Fernando Alonso.

Dritter Sieg in Folge: Renault-Pilot Fernando Alonso. Kicker

Der Spanier Alonso sicherte Renault mit einer hervorragenden Leistung den vierten Erfolg im vierten GP diesen Jahres und baute zudem seine Führung in der WM-Wertung aus.

Michael Schumacher rehabilitierte sich nach dem verkorksten Qualifying (nach Bremsfehler landete der Weltmeister im Kiesbett) mit einer grandiosen Aufholjagd und belegte - vom Startplatz 13 ins Rennen gegangen - einen tollen zweiten Platz. Der Ferrari, mit tollen neuen Bridgestone-Reifen besohlt, war mit Abstand das schnellste Auto im Feld, Alonso hielt am Ende aber allen Angriffen stand und gewann nach Malaysia und Bahrain auch in Imola.

Fernando Alonso leistete sich, von Michael Schumacher in den letzten elf Runden hart bedrängt, keinen Fehler. Der Kerpener, der zuvor Button innerhalb einer Schikane eine Lehrstunde erteilte, saß zwar im deutlich schnelleren Auto als sein Renault-Kontrahent, doch Alonso lieferte ein wahres Meisterstück ab: In den Kurven bremste der Spanier absichtlich, um Tempo rauszunehmen, während er am Ausgang früh beschleunigte und die überlegene Traktion des Renault voll ausspielte. Der Weltmeister hatte keine Chance, sich an die Spitze zu setzen.

“Auf der einen Seite bin ich natürlich zufrieden, aber es ärgert mich schon ein bisschen, wenn man bedenkt, was ohne das Missgeschick im Qualifying hätte sein können“, sagte Schumacher, der nach einem Fahrfehler in die siebte Startreihe durchgereicht wurde. Er sei in der Schlussphase schneller als Alonso gewesen und habe auch alles versucht: “Aber es gab einfach nicht genug Platz für ein richtiges Überholmanöver. Da hätte Fernando schon einen Fehler machen müssen, doch den Gefallen tat er mir nicht.“

Dem Spanier war der Kraftakt hinterher deutlich anzumerken. “Das war der vielleicht härteste Zweikampf, den ich je hatte. Michael ließ mir kaum Luft zum Atmen“, meinte der erschöpfte Alonso. An die WM habe er dabei nie gedacht: “Ich wollte nur dieses Rennen gewinnen.“ Da Alonsos Teamkollege Giancarlo Fisichella (Italien), der nach einem Unfall ausschied, den WM-Auftakt in Australien gewann, gehen alle Siege in dieser Saison bislang auf das Konto von Renault.



Dritter wurde der Brite Jenson Button im wiedererstarkten BAR-Honda, vor Alexander Wurz, der im McLaren-Mercedes den an der Schulter verletzten Juan Pablo Montoya gut ersetzte. Sato im zweiten BAR-Honda folgte auf Rang fünf vor Villeneuve (Sauber), und Trulli im Toyota. Dessen Teamkollege Ralf Schumacher kam direkt dahinter als Achter ins Ziel und behauptete sich vor dem dritten deutschen Fahrer Nick Heidfeld, der das teaminterne Duell bei BMW-Williams gegen Mark Webber (10.) gewann. Nur 0,4 Sekunden trennten den Mönchengladbacher von Platz acht.

Nach einem Urteil der drei Rennkommissare bekam Ralf Schumacher aber eine Zeitstrafe von 25 Sekunden aufgebrummt. Er habe nach einem Boxenstopp Nick Heidfeld behindert und damit Artikel 64 (h) des F1-Sportgesetzes verletzt. Somit rutschte Nick Heidfeld nachträglich auf Rang acht und erhielt einen WM-Punkt. Ralf Schumacher fiel auf Rang elf zurück.

Kimi Räikkönen, der von Startplatz eins ins Rennen ging, schied in Führung liegend wegen technischen Defekts an seinem McLaren-Mercedes bereits in der 9. Runde aus. Auch der zweite Ferrari kam nicht ins Ziel, Barrichello wurde in der 19. Runde ebenfalls wegen technischen Defekts in die Garage geschoben.

Zum ersten Mal seit 1999 hieß der Sieger beim Großen Preis von San Marino nicht Schumacher. Fünf Mal war Weltmeister Michael Schumacher erfolgreich, Bruder Ralf sicherte sich 2001 den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Alonso führt die Fahrer-Wertung nach vier Rennen mit 36 Punkten an. Auf Rang zwei folgt Toyota-Pilot Trulli mit 18 Zählern vor Michael Schumacher und Giancarlo Fisichella (Renault) mit jeweils zehn Punkten.

Bei den Konstrukteuren hat Renault die Nase weiter vorn: Insgesamt 46 WM-Zähler sammelten die Franzosen bisher, Toyota hat 28 Zähler auf dem Konto. Es folgen McLaren-Mercedes (24) und Ferrari (18).


Disqualifikation: Der Automobil-Weltverband FIA hat die beiden BAR-Honda von Jenson Button und Takuma Sato wegen der "Tank-Affäre" nachträglich aus der Wertung genommen. Zudem wurde der britisch-japanische Rennstall für zwei weitere Rennen gesperrt.