GP von Australien Rennen

2010

Endstand

1 Jenson Button 2 Robert Kubica 3 Felipe Massa 4 Fernando Alonso 5 Nico Rosberg 6 Lewis Hamilton 7 Vitantonio Liuzzi 8 Rubens Barrichello 9 Mark Webber 10 Michael Schumacher 11 Jaime Alguersuari 12 Pedro de la Rosa 13 Heikki Kovalainen 14 Karun Chandhok 15 Timo Glock 16 Lucas di Grassi 17 Sebastian Vettel 18 Adrian Sutil 19 Vitaly Petrov 20 Bruno Senna 21 Kamui Kobayashi 22 Nico Hülkenberg 23 Sebastien Buemi 24 Jarno Trulli
1:33:36,531 + 12,034 + 14,488 + 16,304 + 16,683 + 29,898 + 59,847 + 1:00,536 + 1:07,319 + 1:09,391 + 1:11,301 + 1:14,084 2 Runden zurück 5 Runden zurück Defekt, 44.Runde Defekt, 26.Runde Brems-Defekt, 26. Runde Defekt, 12.Runde Dreher, 10.Runde Defekt, 6.Runde Unfall, 1. Runde Unfall, 1. Runde Unfall, 1. Runde Defekt, 1.Runde

Vettels Stotterstart: Diesmal waren's die Bremsen

Button siegt vor Kubica - Rosberg 5., Schumi 10.

Vettels Stotterstart: Diesmal waren's die Bremsen

Erste Kurve, Alonso dreht sich: Das Rennen in Melbourne war keineswegs Formel Gähn.

Erste Kurve, Alonso dreht sich: Das Rennen in Melbourne war keineswegs Formel Gähn. picture-alliance

Sebastian Vettel hatte am Samstag das Qualifying gewonnen und war umso mehr auf Wiedergutmachung nach dem verpatzten Auftakt in Bahrain aus. Es sollte einmal mehr anders kommen. Während am Golf Ferrari einen Doppelerfolg gefeiert hatte, hieß das siegreiche Team im Albert Park McLaren. Jenson Button gewann trotz eines Drehers in der Frühphase des Rennens wie schon im Vorjahr in Australien. Es war der achte Grand-Prix-Sieg des 30-jährigen Briten, der damit auch das Stallduell gegen den von den Fachleuten favorisierten Lewis Hamilton (Sechster) gewann. Der Pole Robert Kubica wurde sensationell Zweiter vor der Scuderia Ferrari mit Fernando Alonso, der weiterhin die Fahrerwertung anführt, und Felipe Massa. Nico Rosberg kam als bester Deutscher auf Platz fünf ins Ziel, Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr im letzten Moment als Zehnter noch einen Punkt ein. Alle anderen deutschen Piloten schieden aus.

Rennverlauf

Pole-Setter Vettel kam am Start gut weg, während der neben ihm gestartete Teamkollege Webber seine zweite Position an Massa verlor, der den Ferrari am Red Bull vorbei in die erste Kurve quetschte. Dahinter sorgten drei Weltmeister für Aufregung. Button schob beim Einbiegen Alonso an, der mit seinem Ferrari auf Schumacher auffuhr und den Frontflügel des Mercedes demolierte. Während Button weiterfahren konnte, fielen der Spanier und Schumacher weit zurück. Nachdem auch noch Kobayashi einige Kurven später mit demolierten Fronflügel von der Strecke flog und dabei Hülkenberg abschoss, wurde zunächst das Safety-Car auf die Strecke geschickt.

Nach dem Restart führte Vettel das Feld sicher in die nächste Runde, während sich dahinter Massa und Webber bekriegten. Trotz der noch feuchten Piste entschlossen sich die meisten Piloten nach der siebten Runde auf Trockenreifen zu wechseln. Gewinner der Reifen-Session waren zunächst Button und Kubica, die sich auf Position zwei bzw. drei festsetzen konnten. Webber dagegen verlor Plätze und reihte sich erst auf P5 wieder ein.

Während die vier führenden Piloten Vettel, Button, Kubica und Rosberg sich an der Spitze nicht beharkten, kämpften dahinter Webber, Massa und Hamilton auf der letzten Rille. Immer wieder begeisterten die drei Piloten die Zuschauer mit rasanten Überholmanövern. Zur Rennmitte gesellte sich auch noch der von hinten kommende Alonso zu den drei Kampfhähnen.

In der 25. Runde stieg die Aufregung in der Red-Bull-Box. Die Renn-Ingenieure wollten den führenden Vettel an die Box holen, doch dazu kam es nicht mehr. Der Heppenheimer drehte sich ins Kiesbett und schied aus. Sichtlich frustriert kommentierte der Hesse den Zwischenfall wenig später im Fahrerlager: "Sehr ärgerlich. Man kann allerdings nichts daran ändern. Aber es ist schon Scheiße."

Ehrlich gesagt würde ich im Moment am liebsten nach Hause fliegen. Aber Lebbe geht weiter.

Sebastian Vettel nach seinem Ausscheiden in Melbourne.

Mitterweile hatte sich Hamilton an Rosberg vorbei gequetscht und Position drei hinter Button und Kubica übernommen.

Nach 33 Runden entschieden sich die meisten Piloten, die Reifen noch einmal zu wechseln. Lediglich Button, Kubica, Massa und Alonso blieben auf der Strecke, hielten dadurch aber auch die Spitze. Dahinter jagten Hamilton, Webber und Rosberg mit frischen Gummis und um bis zu zwei Sekunden besseren Rundenzeiten hinterher.

Währen Button im McLaren vorne immer weiter wegzog und einsam einem sicheren Sieg entgegen fuhr, verteidigte Kubica im Renault zäh seinen zweiten Platz vor den beiden Ferraris mit Massa und Alonso. Hamilton und Webber hatten sich acht Runden vor dem Ziel aber ans Heck des Ferraris von Alonso herangesaugt. Eine spannende Schlussphase stand an - gekrönt vom Dreikampf Alonso, Hamilton, Webber.

Zwei Runden vor Schluss wollte Hamilton an Alonso vorbei, auch Webber mischte bei seinem Heimrennen mit. Doch während der Spanier durchkam, berührten sich Hamilton und Webber und mussten durchs Kiesbett. Rosberg profitierte davon und kletterte auf P5, Schumacher landete als Zehnter doch noch in den Punkten.