Seit fünf Jahren ist Gouweleeuw in Augsburg und fühlt sich entsprechend abgehärtet. "Druck war schon immer da. Das bin ich nicht anders gewohnt", erklärt der Niederländer, der lieber die positiven als die negativen Aspekte der jüngeren Vergangenheit, die sechs Niederlagen in sieben Partien brachte, hervorheben will. "In Leipzig haben wir trotz Rückstand zum Ende hin gezeigt, was wir können", sagt der 29-Jährige, der damit keineswegs die Situation beschönigen will. Diese Form der Aufholjagd im Endspurt "müssen wir jetzt von Anfang an zeigen. Nicht nur wenn wir in Rückstand geraten. Wir können nicht immer nur die letzten 20, 30 Minuten gut spielen. Das reicht einfach nicht".
In Zeiten der Pandemie kann der Kapitän nur eingeschränkt auf die Kollegen und die Gruppe als Ganzes einwirken. Hätte er als Kopf des Teams in früheren Tagen auch mal zu einem gemeinsamen Abend mit offenen Worten und offenen Getränkeflaschen geladen, sieht er jetzt seinen Einfluss etwas beschnitten. "Corona macht es nicht einfacher, gemeinsam etwas neben dem Fußball zu unternehmen. Aber damit müssen wir klarkommen", sagt der Abwehrchef. Er habe allerdings durchaus "Einfluss auf dem Platz und in der Kabine".
Das müsse in diesen Zeiten halt genügen. Den Spielern sei bewusst, wie es um ihre Situation bestellt sei. "Wir können natürlich nicht zufrieden sein mit den letzten Spielen", sagt Gouweleeuw. "Es wird Zeit, dass wir mal punkten. Das würde der Mannschaft guttun. Wir brauchen Punkte. Das muss jedem bewusst sein."
