Bundesliga

Gosens-Verpflichtung "nicht realisierbar" - Knauff als "neue Waffe"

Frankfurts Sportvorstand Krösche lobt BVB-Leihgabe

Gosens-Verpflichtung "nicht realisierbar" - Knauff als "neue Waffe"

Keine Lösung und einen Einjahres-Lösung in Frankfurt: Inters Robin Gosens und BVB-Leihgabe Ansgar Knauff.

Keine Lösung und einen Einjahres-Lösung in Frankfurt: Inters Robin Gosens und BVB-Leihgabe Ansgar Knauff.

So etwas nennt man wohl einen statistischen Zufall: Beim 200. Frankfurter Auswärtssieg in der 1. Liga schoss Knauff das 200. Jokertor in der Bundesliga-Historie der Hessen. Lediglich Stuttgart (223), Bremen (235), Dortmund (271) und die Bayern (309) erzielten noch mehr Jokertore.

Knauffs fulminante Rückkehr

Mit Knauffs Einwechslung zur Halbzeit bewies Oliver Glasner wie schon in Lissabon ein glückliches Händchen: Unter der Woche hatte der Youngster in der Champions League als Joker den 2:1-Siegtreffer durch Randal Kolo Muani vorbereitet, diesmal traf er selbst zum 2:1. "Ich freue mich, dass ich wieder fit bin und dem Team helfen konnte", sagt Knauff, der wegen einer Faszienverletzung im Oberschenkel sechs Pflichtspiele verpasst hatte und erst in Lissabon sein Comeback feierte.

Mit ihm bekommen wir noch mal eine neue Waffe in unser Spiel, doch auch das Verteidigen macht er gut.

Markus Krösche

Gegen Hoffenheim könnte Knauff in die Startelf zurückkehren - als linker Schienenspieler. Dort kam der Rechtsfüßer schon vor seiner Verletzung einige Male zum Einsatz, da die Konkurrenten Christopher Lenz und Luca Pellegrini entweder verletzt oder formschwach waren. "Ansgar hat diese Rolle sehr gut angenommen. Ihm gefällt es auf der linken Seite gut, weil er von dort mit seinem starken rechten Fuß nach innen ziehen und abschließen kann. Das passt sehr gut zu ihm. Auch in Augsburg hat er es - unabhängig vom Tor - sehr gut gemacht", lobte Markus Krösche am Sonntag im Gespräch mit dem kicker. Zufrieden konstatiert der Sportvorstand: "Mit ihm bekommen wir noch mal eine neue Waffe in unser Spiel, doch auch das Verteidigen macht er gut."

Pellegrini gibt wieder den "Bruder Leichtfuß"

Pellegrini konnte die ordentliche Leistung aus der Partie in Lissabon nicht bestätigen und offenbarte in Augsburg altbekannte Probleme. In der 10. Minute spielte er in der Nähe des eigenen Strafraums den Ball per Hacke zum Gegner, in der 25. Minute verpasste er bei einem im Ansatz guten Solo wieder einmal den richtigen Moment des Abspiels und verlor den Ball leichtfertig. Und in der 42. Minute verschätzte er sich schließlich bei einem langen Ball auf Mergim Berisha, der den Fauxpas nutzte, um Ermedin Demirovics Top-Chance vorzubereiten. Dass Glasner den Italiener zur Pause auswechselte, war konsequent. Pellegrini sollte bei allem gesunden Selbstvertrauen daran arbeiten, seine Bruder-Leichtfuß-Mentalität abzulegen.

Krösche hofft auf die Januar-Vorbereitung

Krösche ist zuversichtlich, dass sich die Leihgabe von Juventus Turin noch weiter verbessern wird. "Wenn man sieht, wie er zu Beginn seiner Zeit bei der Eintracht gespielt hat und sich jetzt präsentiert, ist das schon ein Unterschied. Aber er muss noch an gewissen Themen arbeiten. Das Pressing und Gegenpressing in der Bundesliga ist etwas anderes als in der italienischen Liga. Wenn er im Januar die komplette Vorbereitung bestreitet, kann er die Abläufe trainieren und auch die nächsten Entwicklungsschritte machen", erklärt der 42-Jährige. Bis dahin wird allerdings auch der zurzeit am Oberschenkel verletzte Lenz zurückkehren und den Konkurrenzkampf anheizen.

Gosens "interessant, aber nicht realisierbar"

Zu einer Verpflichtung von Robin Gosens (Inter Mailand) wird es indes nicht kommen. "Das ist grundsätzlich ein interessanter Spieler, aber finanziell ist ein solcher Transfer für uns nicht realisierbar", betont Krösche. Die laut mehreren Medienberichten offenbar kurz bevorstehende Verpflichtung von Paxten Aaronson (19, offensives Mittelfeld, Philadelphia Union) möchte der Sportvorstand nicht kommentieren.

Nun stehen erst einmal die Liga und ein guter Jahresabschluss im Fokus. "Wir haben unseren Spielstil gefunden, den bringen wir Spiel für Spiel auf den Platz, egal in welchem Wettbewerb. Solange wir das machen, wird es sehr schwer, uns zu schlagen", weiß Knauff, der die Mannschaft zudem "in einer Art Flow" sieht und ankündigt: "Wir werden alles daransetzen, die kommende Woche noch einmal durchzuziehen und sechs Punkte zu holen."

Knauff nur eine Lösung für diese Saison

Sollte Knauff gegen Hoffenheim und in Mainz links eingesetzt werden und überzeugen, würde das den Handlungsdruck auf dieser Position zweifellos erst mal verringern. Spätestens zur neuen Saison muss allerdings eine Lösung gefunden werden, da Knauff ohne Kaufoption vom BVB ausgeliehen ist und auch Pellegrini höchstwahrscheinlich zu Juventus zurückkehrt.

Julian Franzke

Bilder zur Partie FC Augsburg - Eintracht Frankfurt