2. Bundesliga

St. Pauli-Präsident Oke Göttlich: "Vier Klubs sind Systemsprenger"

St. Pauli-Boss erklärt, was das Bundeskartellamt fordert

Göttlich: "Diese vier Klubs sind Systemsprenger"

Findet deutliche Worte: Oke Göttlich.

Findet deutliche Worte: Oke Göttlich. IMAGO/Zink

Nur sieben Siege im aktuellen Jahr - der Formverlust aus der Rückserie der Vorsaison hat sich in Hamburg fortgesetzt, und dies wird von Göttlich genau so eingeordnet. "Wir bleiben in 2022 bislang unter unseren Möglichkeiten und müssen unabhängig von Personalwechseln konstatieren: Es ist zu wenig für das, was wir als Verein zur Verfügung stellen, was wir als Rahmen bieten."

Das Thema Mittel und Möglichkeiten beschäftigt in diesen Wochen und Monaten auch die DFL, konkret: Die Liga ist vom Bundeskartellamt aufgefordert worden, sich zu äußern, wie sie bezüglich 50+1 künftig mit Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim umgeht. "Das Bundeskartellamt", bestätigt Präsidiumsmitglied Göttlich, "fordert ein, dass die DFL darlegt, wie mit den Ausnahmeklubs - und für mich sind es mit RB Leipzig derer vier - umgegangen wird.  Das wurde bislang nicht so angepackt, dass es das Bundeskartellamt befriedigt. Fakt ist: Diese vier Vereine sind Systemsprenger. Dabei geht es um diverse Fragen: Wie wird Mitgliederpartizipation gelebt? Wie gibt es einen finanziellen Ausgleich für den finanziellen Vorteil, den diese Klubs genießen? Wir müssen jetzt schnell eine Regelung finden. Im Moment ist es eine Wettbewerbsverzerrung, das ist Fakt."

Der 46-Jährige fordert von der DFL eine klare Haltung - auch in Bezug auf einen möglichen Investoreneinstieg. "Es ist noch nicht bewiesen, dass Investoren dem Fußball bisher zuträglich gewesen sind." Ursache hierfür ist nach Meinung des Musikunternehmers, "dass Investorengeld in den allermeisten Fällen nichts für die Infrastruktur gebracht hat, sondern mehr Geld im System bedeutete in erster Linie: Mehr Geld für Spieler und Berater."

Für Göttlich wäre es nur dann "diskutabel, wenn damit eine Strategiedebatte um Wettbewerbsgleichheit und Spannung einhergeht und nicht um weitere Mittel in dem Rattenrennen mit ManCity oder PSG zu verbrennen."

Lesen Sie das gesamte Interview mit dem ersten hauptamtlichen Präsidenten in der Vereinsgeschichte des FC St. Pauli in der aktuellen kicker- Montagsausgabe oder schon ab Sonntagabend im eMagazine.

Sebastian Wolff

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