2. Bundesliga

Glatzel: HSV-Hoffnungsträger in der Doppelrolle

Der HSV-Torjäger trifft wieder, obwohl er weite Wege geht

Glatzel: Hoffnungsträger in der Doppelrolle

HSV-Stürmer Robert Glatzel trifft wieder.

HSV-Stürmer Robert Glatzel trifft wieder. IMAGO/Philipp Szyza

Nur in zwei der zurückliegenden zehn Partien hatte Hamburgs Mittelstürmer Robert Glatzel getroffen - ehe beim 2:2 gegen Paderborn sowohl sein Vortrag als auch seine Statistik stimmte.

"Bobby will sich weiterentwickeln, sein Spiel verbessern"

Tim Walter hatte die Thematik um Glatzel nie aufkommen lassen wollen. Zum einen hat der Coach herausgestrichen, dass sein HSV inzwischen schwerer auszurechnen und mit bis zum vergangenen Freitag 60 Treffern dennoch torhungrig gewesen sei. Zum anderen hat er die Entwicklung des 29-Jährigen hervorgehoben: "Bobby will sich weiterentwickeln, sein Spiel verbessern." Zur eigenen Weiterentwicklung gehörte eine modifizierte Positionierung des gebürtigen Münchners, der eben nicht nur vor dem Tor auf Bälle lauern, sondern mitspielen will. Zumindest ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Glatzels etwas veränderter Spielweise und seiner Trefferflaute aber war nicht von der Hand zu weisen. Bis zum Freitag.

Gegen die Paderborner war Glatzel Hamburgs Mr. Überall und der erste HSV-Treffer beispielhaft für seinen Auftritt. Aus dem Mittelfeld startend, hatte er erst eine Handvoll Gegenspieler abgeschüttelt, das Spiel dann klug verlagert und war direkt weiter in Position gelaufen, um die Flanke von Jean-Luc Dompé in echter Mittelstürmermanier aus Nahdistanz zu verwerten. Eine Kombination aus seiner neuen Rolle und dem ursprünglichen Auftrag in Perfektion. "Natürlich", sagt er, "ist es schön, dass ich endlich wieder getroffen habe." Und deutet an, dass die Flaute durchaus an ihm genagt hat.

Auf seinen Job im Strafraum reduzieren will er seine Rolle künftig dennoch nicht: "Tore sind das Wichtigste, dennoch versuche ich, alles für die Mannschaft in die Waagschale zu werfen. Ich versuche dort zu helfen, wo es geht, will alle meine Möglichkeiten ausschöpfen." Und dazu gehört es auch längst, verbal voranzugehen.

Ein echter Hoffnungsträger

Ob es nach dem neuerlichen Rückschlag im Aufstiegskampf nun darum gehe, die theoretische Chance auf Platz 2 zu nutzen oder doch eher darum, den durch nur noch vier Punkte Vorsprung zuvor schon sicher geglaubten Relegationsrang abzusichern, ist Glatzel zu viel der Theorie: "Wir müssen in Regensburg drei Punkte holen und insgesamt unsere Spiele gewinnen. Sonst brauchen wir über andere Dinge nicht reden." Er selbst ist in der Rolle des mitspielenden Torjägers vom Freitagabend ein echter Hoffnungsträger.

Sebastian Wolff

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