Bundesliga

Glasner stärkt Ndicka vor Frankfurts Duell mit Köln

Lindström ist wieder fit

Glasner stärkt Ndicka: "Wenn jemand hingefallen ist, reiche ich ihm die Hand"

Oliver Glasner (li.) vertraut weiterhin auf Evan Ndicka in der Eintracht-Defensive.

Oliver Glasner (li.) vertraut weiterhin auf Evan Ndicka in der Eintracht-Defensive. IMAGO/Laci Perenyi

Gelingt es Ndicka, sein volles Potenzial abzurufen, zählt er zu den Top-Innenverteidigern der Bundesliga. Der 23-Jährige ist schnell, kopfballstark und an guten Tagen durchaus auch geschickt im Zweikampf. In dieser Saison läuft der Franzose allerdings phasenweise seiner Form hinterher. In wettbewerbsübergreifend 27 benoteten Einsätzen sah er zwölfmal die kicker-Note 4 oder schlechter.

Für einen Spieler seiner Güteklasse ist das kein befriedigendes Zwischenzeugnis. Ndickas Zweikampfquote in der Bundesliga brach von 60,1 Prozent in der vergangenen Saison - ein starker Wert - auf 50,7 Prozent in der aktuellen Spielzeit ein. Der unkonzentrierte und inkonsequente Auftritt im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Darmstadt (kicker-Note 6) war ein neuer Tiefpunkt. Ob die wechselhaften Leistungen mit seiner offenen Zukunftsfrage (Vertrag läuft aus) zusammenhängen, ist hypothetisch. Verlängern will er bei der Eintracht nicht, alles deutet auf einen Abschied im Sommer hin.

Glasner ist bei Ndicka "überzeugt, dass er wieder in seine Bestform kommt"

Trotz der Schwächephase hält Glasner an dem Linksfüßer fest und betont: "Evan wird in Köln definitiv von Anfang an spielen. Ich habe schon häufiger gesagt: Wenn jemand hingefallen ist, bin ich jemand, der ihm die Hand reicht und aufhilft - und nicht auch noch drauftritt oder ihn liegenlässt." Ein starkes Zeichen des Trainers, der hofft, dass Ndicka die Talsohle durchschritten hat. "Seit ich hier Trainer bin, ist Evan der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten. Dann sei ihm auch mal eine Phase zugestanden, in der er nicht auf seinem besten Level agiert", nimmt Glasner den Verteidiger in Schutz. "Ich sehe es als unsere Aufgabe an, ihn so zu unterstützen, dass er wieder in seine Bestform kommt - davon bin ich auch überzeugt."

Ndickas Job ist es nun, das Vertrauen zurückzuzahlen, am besten schon am Sonntag (17.30 Uhr) in Köln, wo der Eintracht ein heißer Tanz bevorsteht. Glasner erwartet ein Duell mit "wahnsinnig viel Druck und Intensität", er mahnt: "Sie laufen gefühlt alles und jeden überall an. Du wirst immer unter Druck gesetzt und hast ganz wenig Zeit. Deshalb musst du schnelle Lösungen finden und dich schnell aus ihrem Druck befreien. Dann gibt es immer wieder Räume." Es werde ein von "enormer Physis" geprägtes Spiel, glaubt der Coach, und rechnet vor: "Köln hat in den ersten vier Spielen in diesem Jahr durchschnittlich 124 Kilometer und 235 Sprints absolviert, wir liegen bei 121 Kilometern und 245 Sprints - das sagt viel darüber aus, wie beide Mannschaften agieren."

Muss Borré trotz starker Leistung wieder auf die Bank?

Personell kann er einmal mehr beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich Eric Junior Dina Ebimbe (Syndesmose-OP) und Marcel Wenig (Trainingsrückstand) stehen nicht zur Verfügung. Jesper Lindström, der das Pokalspiel wegen einer Oberschenkelverhärtung verpasste, trainierte wieder voll mit und ist einsatzfähig. Wahrscheinlich wird er Rafael Borré aus der ersten Elf verdrängen - obwohl sich dieser gegen Darmstadt für weitere Einsätze empfahl.

Julian Franzke

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