Bundesliga

Glasner: "... dann lässt sich das Pokalfinale entspannter bestreiten"

Frankfurt will über die Liga nach Europa - Toure nach neun Monaten wieder in der Startelf

Glasner: "... dann lässt sich das Pokalfinale entspannter bestreiten"

Frankfurts Trainer Oliver Glasner will über die Liga nach Europa.

Frankfurts Trainer Oliver Glasner will über die Liga nach Europa. IMAGO/Michael Weber

Seit neun Spielen wartet die Eintracht in der Bundesliga auf einen Sieg. Besonders in der Fremde läuft es gar nicht mehr rund, auch dort sind es schon neun sieglose Partien, die letzten drei gingen alle verloren. In den jüngsten 18 Gastspielen kassierte die Eintracht immer mindestens ein Gegentor. Eine längere Gegentorserie in der Fremde hatte die SGE in diesem Jahrtausend noch nicht vorzuweisen. Doch die erschreckende Bilanz ist in dieser Woche in den Hintergrund gerückt. Der Einzug ins Pokalfinale hat die Stimmung am Main für Erste gerettet.

"Wir haben gezeigt, dass wir wieder effizient sein können"

"Du kannst sprechen, was du willst, du kannst trainieren, was du willst, aber dieses Erfolgserlebnis zu erleben, dieses Spiel zu drehen in einer sehr energiegeladenen Atmosphäre, das gibt uns wieder ein gutes Gefühl", erzähle Oliver Glasner am Freitag. Besonders erfreut ist der Frankfurter Coach darüber, dass sich die Offensivspieler, die in der Bundesliga zuletzt viele Chancen liegen ließen, beim 3:2-Erfolg am Mittwochabend beim VfB Stuttgart klar verbessert präsentierten: "Wir haben gezeigt, dass wir wieder effizient sein können. Das gibt uns wieder Selbstvertrauen."

"Wir wollen schon am 27. Mai definitiv in Europa sein"

Das Erfolgserlebnis soll der Startschuss für die Trendwende in der Liga sein. In den vier verbleibenden Spielen, begonnen mit der Partie bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), hat die SGE ein klares Ziel vor Augen. "Wir wollen schon am 27. Mai definitiv in Europa sein, dann lässt sich das Pokalfinale ein Stück weit entspannter bestreiten", betonte Glasner mit Blick auf den 34. Spieltag. "Wir sind drei Punkte hinter Platz sieben, wir haben alle Möglichkeiten."

Die Ausgangslage für die Eintracht ist recht klar: Gewinnt sie den DFB-Pokal, startet sie kommende Saison in der Europa League. Da sich der Finalgegner RB Leipzig ziemlich sicher über die Liga für die Champions League oder die Europa League qualifiziert, würde im Falle einer Frankfurter Finalniederlage auch der sechste Rang für die Europa League ausreichen. Derzeit hat den Bayer Leverkusen mit fünf Punkten Vorsprung inne. Glasners Minimalziel Platz 7 würde nur die Startberechtigung für die Europa Conference League sichern. Besser als nichts, für einen Klub, der noch im Januar die Champions League als Ziel ausrief, aber doch eine herbe Enttäuschung.

Jetzt geht es darum, Körper, Beine und Kopf wieder frisch und frei zu bekommen.

Oliver Glasner

Ein Sieg bei der abstiegsgefährdeten TSG ist fast Pflicht, um Rang 6 nochmal in Angriff nehmen zu können. Kommende Woche könnte die Glasner-Elf dann den direkten und zwei Zähler besseren Konkurrenten aus Mainz im direkten Duell überholen. Doch zunächst gilt der volle Fokus dem anstehenden Gastspiel. "Von Stuttgart bis Hoffenheim, da lernt ja keiner mehr etwas. Wir machen auch bewusst keine große Analyse. Jetzt geht es darum, Körper, Beine und Kopf wieder frisch und frei zu bekommen. Die Überlegung ist, was können wir den Jungs jetzt mitgeben, damit sie das, was drin ist, auch abrufen können", erklärte Glasner.

Almamy Toure steht wieder zur Verfügung

Personell werden die Hessen erneut in der Defensive umstellen müssen. Nachdem gegen den VfB der linke Innenverteidiger Evan Ndicka zurück in der Startelf kehrte, fällt nun der rechte Mann der Dreierkette aus. Tuta verletzte sich im Pokal-Halbfinale an der Schulter. Improvisieren muss Glasner diesmal aber nicht, denn mit Almamy Toure steht ihm ein gelernter Verteidiger nach langer Zeit wieder zur Verfügung.

"Almamy wird morgen spielen, ich habe ihm das gestern schon gesagt, er hat sich das verdient. Er musste lange darauf warten. Er war zwischendurch wieder verletzt. Ich habe es ihm vor ein paar Wochen schon prophezeit: Im Endspurt, wenn es um alles geht, bist du wieder dran. Er hat sich sehr gefreut", so Glasner. Diverse Verletzungen setzten den 27-Jährigen fast die gesamte Saison außer Gefecht. Letztmals stand Toure vor rund neun Monaten am zweiten Spieltag in der Startelf. Danach folgte im November nur noch ein Kurzeinsatz von einer Minute - im Hinspiel gegen Hoffenheim.

Moritz Kreilinger

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