Es hätte ja gut gepasst. Xabi Alonso ist ein Weltstar. Sammelte auf Nationalmannschafts- und Vereinsebene die größten Titel. Lernte unter den besten Trainern der Welt. Gilt in Spanien als riesengroße Trainerhoffnung und stellt seine Qualitäten gerade bei der zweiten Mannschaft von Real Sociedad unter Beweis, die er in der Segunda Division B auf Platz 1 geführt hat. Und, ebenfalls wichtig für Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bei der Trainersuche: Deutsch spricht Xabi Alonso auch noch durch die Zeit beim FC Bayern (2014 bis 2017). Logisch, dass so ein Mann bei Eberl auf dem Radar landet, wenn ein Nachfolger für den im Sommer zu Borussia Dortmund wechselnden Marco Rose gesucht wird. Aber ebenso muss berücksichtigt werden: Ein Engagement von Xabi Alonso hätte einen Projekt-Charakter. Die ersten Reaktionen auf den vermeintlichen Deal am Montag zeigten das. Kaum kursierte die Nachricht von der angeblichen Verpflichtung Xabi Alonsos wurde sie in der Öffentlichkeit als "Coup" gefeiert - und der Spanier im selben Atemzug schon als künftiger Bayern-Coach gehandelt.
Tatsächlich gab es im Zuge der Trainersuche Kontakt zwischen der Borussen-Seite und dem Weltmeister von 2010. Allerdings ging es dabei noch nicht in die heiße Phase. Und: Zu einer Zusammenarbeit wird es nach kicker-Recherchen auch nicht kommen. Die Spur führt weg vom Spanier, er ist nicht der Top-Kandidat der Borussia.
Trotzdem scheint die Trainersuche bei den Fohlen allmählich auf das Ende zuzusteuern. Im ZDF hatte Eberl zuletzt erklärt, er sei "schon die letzten drei Wochen sehr, sehr intensiv unterwegs". Und: "Ich habe sehr, sehr viele und gute Gespräche geführt. Ich bin auf einem guten Weg, wir hatten eine Kandidatenauswahl, mit der wir uns beschäftigt haben. Mit dem Fokus befinden wir uns schon auf der Zielgeraden - wir haben eine klare Vorstellung." Allein: Xabi Alonso wird es nicht sein, der ab Sommer auf Borussias Trainerbank sitzt. Gladbachs Nummer-1-Lösung ist ein anderer Trainer.
