Bundesliga

Gladbach im Mittelmaß: Mehr Abstürze als Highlights

Historisch schlechte Auswärtsbilanz der Fohlen

Gladbach im Mittelmaß: Mehr Abstürze als Highlights

Enttäuschte Gladbacher vor der Fankurve.

Enttäuschte Gladbacher vor der Fankurve. IMAGO/Jan Huebner

Immer wieder mal weckt Borussia Mönchengladbach Hoffnungen, mehr darzustellen als nur Mittelmaß in der Bundesliga. Doch jegliches zarte Pflänzchen Hoffnung wird ebenso regelmäßig zerstört durch desolate Vorstellungen, so dass die Fohlen-Elf völlig zu Recht im Mittelfeld der Tabelle feststeckt, derzeit auf Platz 10.

Im Niemandsland also, und damit gar nicht so weit entfernt von den zumindest nach außen formulierten Ansprüchen. Manager Roland Virkus erhoffte sich im Sommer nach zwei enttäuschend verlaufenen Spieljahren unter Marco Rose und Adi Hütter nur eine "stabile Saison", Trainer Daniel Farke sprach zuletzt von einer möglichen Platzierung "zwischen Rang sieben und zwölf".

Objektiv betrachtet müsste mit dieser Mannschaft, mit diesen Einzelspielern, eigentlich mehr drin sein als eine Saison mit ein paar Highlights und sehr vielen bösen Abstürzen. Schließlich gehörten zum Beispiel in Mainz (0:4) sogar sieben Profis zur engeren Besetzung, die vor ziemlich genau zwei Jahren noch im Achtelfinale der Champions League gespielt hatten.

Siege gegen Top-Teams und böse Aussetzer

Die Einzelqualität also ist vorhanden. Oder doch: War vorhanden? Immer wieder deutet diese Mannschaft ja an, dass sie mehr sein könnte als nur ein Mitläufer in der Bundesliga. Siege gegen Leipzig, Dortmund, zuletzt gegen die Bayern, zwischendurch auch mal im nicht unwichtigen Derby gegen den 1. FC Köln - diese Erfolge haben natürlich in Verbindung mit einigen bösen Aussetzern auch dafür gesorgt, dass Zweifel an der Widerstandsfähigkeit dieser Mannschaft geäußert werden.

Wenn es läuft, dann kann diese Mannschaft tatsächlich wunderbaren Fußball spielen, zieht Ballstafetten auf, attackiert lustvoll und konsequent. In Mainz war zum Beispiel das Gegenteil zu besichtigen: Nach einer sogar passablen Anfangsphase brach Borussia in der zweiten Hälfte völlig auseinander, nicht fähig, nach dem Führungstor der Mainzer noch zu reagieren und sich zu einer Energieleistung aufzuraffen. Ein Gegentor, und nichts ist mehr zu sehen von Widerstandskraft und Souveränität.

Probleme auf des Gegners Platz

Gerade in der Fremde taugt Borussia häufig als idealer Aufbau-Gegner. In den ersten elf Auswärtsspielen der Saison konnten die Fohlen insgesamt nur sieben Punkte einsammeln. Seit der Jahrtausendwende war Gladbach in nur vier Spielzeiten so schlecht oder schlechter; jedes Mal steckte man tief im Abstiegskampf.

Und zumindest in einem Punkt erlebten die Borussen am Freitagabend in Mainz eine äußerst ungewöhnliche Bauchlandung. In den letzten zwei Jahren kam es nur zweimal vor, dass ein Team mit einem Ballbesitz von 64 Prozent oder mehr trotzdem mit mindestens vier Toren Unterschied verlor - beide Male war es Borussia Mönchengladbach.

Jetzt kommt der SC Freiburg

Das passierte den Fohlen nun in Mainz, zuvor am 14. Spieltag der vorigen Saison, mit 0:6 sogar. Damals legte übrigens der SC Freiburg die Gladbacher aufs Kreuz, genau die Mannschaft also, die am Samstag zum nächsten Spiel im Borussia-Park aufkreuzt.

Oliver Bitter

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