2. Bundesliga

"Geht nicht in meinen Kopf": Fiel verteidigt Keeper Mathenia

Nürnbergs Torwart hatte große Mitschuld am Platzverweis

"Geht nicht in meinen Kopf": Fiel verteidigt Keeper Mathenia nach Pfiffen

FCN-Trainer Cristian Fiel (rechts) hatte kein Verständnis für die Pfiffe gegen Torhüter Christian Mathenia.

FCN-Trainer Cristian Fiel (rechts) hatte kein Verständnis für die Pfiffe gegen Torhüter Christian Mathenia. IMAGO/Zink

Es war an sich ein schöner Sonntagnachmittag für alle, die es mit dem Club halten. Nach dem Gegentreffer in der 15. Minute durch Smail Prevljak konnten die Nürnberger die Partie noch drehen und schlugen Hertha BSC im  Max-Morlock-Stadion mit 3:1. Ende gut alles gut also beim 1. FCN? Nein, denn Trainer Cristian Fiel störten insbesondere die Pfiffe aus dem Heimbereich gegen Keeper Christian Mathenia.

Mathenia macht das, "was sein Trainer verlangt"

In mehreren Situationen wirkte Nürnbergs Schlussmann (kicker-Note 4,5) unsicher, gerade im Spiel mit dem Ball offenbarten sich im Zuge des Berliner Pressings einige Fehler und unglückliche Entscheidungen des 31-Jährigen. So auch in der 74. Minute, als sich Club-Innenverteidiger Ivan Marquez nach einem unsauberen Pass Mathenias zu einer Notbremse gegen den heranstürmenden Marten Winkler gezwungen sah. Sichtlich verärgert über seine Rote Karte, aber auch über das risikoreiche Zuspiel des Torhüters, musste der Spanier schließlich das Feld verlassen.

Dass Fehler im Fußball passieren, ist unabdingbar. Die Art und Weise, wie Teile der Club-Fans jedoch mit Mathenia umgegangen sind, habe Trainer Fiel "sehr betrübt". Aus Eigeninitiative sprach der 43-Jährige deshalb das "Thema Chris Mathenia" auf der anschließenden Pressekonferenz an und verteidigte seinen Schlussmann: "Sein Trainer verlangt, dass er kurz anspielt. Sein Trainer verlangt, dass er Zwischenräume findet und sein Trainer verlangt nicht, dass er den Ball irgendwo in die gegnerische Hälfte bolzt und wir versuchen, dann irgendwie hinterherzugehen." 

Fiel kann Pfiffe gegen einzelne Spieler "nicht zulassen"

Während Mathenia also das versucht habe umzusetzen, "was sein Trainer von ihm will", so Fiel weiter, sei bereits "beim ersten Pass ein Raunen" durch das Stadion gegangen. "Was ich einfach nicht zulassen kann", führte der Coach aus, "ist, dass dann ein Spieler von Teilen - nicht von allen - ausgepfiffen wird. So etwas geht nicht in meinen Kopf."

Fiel, der davon ausgehe, dass "alle, die hier in das Stadion kommen, wollen, dass ihr Club gewinnt", stellte derweil noch zwei positive Aktionen des Keepers in den Vordergrund: "Die, die wahrscheinlich gepfiffen haben, sind auch die, die, als er uns am Schluss zweimal eine hunderprozentige rausholt, aufspringen und klatschen." Damit spielte der FCN-Trainer auf zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Chancen der Gäste an, die sowohl in der 87. als auch in der 88. Minute an Nürnbergs stark parierender Nummer eins gescheitert waren.

Auf Fiels Mannschaft, die aus Sicht des 43-Jährigen trotz des Heimsieges noch viel Raum für Verbesserungen habe, wartet nun erstmal eine lange Trainingswoche. Erst am Sonntag ist der Club wieder im Einsatz - es geht auswärts nach Kiel (13.30 Uhr).

jko

Das sind die Zweitliga-Trainer der Saison 2023/24