Sein Jubiläumsspiel hätte Theo Gebre Selassie beinahe sogar gekrönt. Doch VfB-Keeper Ron-Robert Zieler holte den Kopfball des Bremer Rechtsverteidigers in der 79. Minute mit einer schier sensationellen Parade von der Linie – und verhinderte so mutmaßlich den Werder-Sieg. Komplimente gab es für Gebre Selassie nach dem 1:1-Unentschieden dennoch, schließlich hatte der Tscheche gerade sein 200. Bundesligaspiel für die Hanseaten absolviert. "Keine Alltäglichkeit", wie Trainer Florian Kohfeldt bemerkt, "diese Zahl ist ein Zeichen von enorm hoher Konstanz und Qualität."
Weshalb der Coach seinen zuverlässigen Gastarbeiter, 2012 von Slovan Liberec an die Weser gewechselt, auch als "inzwischen echten Werderaner" bezeichnet. Denn: "So viele Spieler gibt es auch wieder nicht, die auf die Zahl 200 kommen." In der Tat: Im Ranking der Bremer Bundesliga-Rekordprofis belegt Gebre Selassie aktuell Position 30, vor Idolen wie Wynton Rufer (174) oder Max Lorenz (176).
Spielersteckbrief Gebre Selassie
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"Theo ist ein sehr unterschätzter Spieler"
Und ein Ende für den 32-Jährigen ist noch nicht in Sicht. Gebre Selassies Vertragsverlängerung per Option bis 2020 gilt schließlich als beschlossene Sache, auch wenn Manager Frank Baumann dies zuletzt immer noch nicht offiziell bestätigen wollte. Zweifel hat allerdings auch der Geschäftsführer keine: "Wir gehen fest davon aus, dass Theo auch nächste Saison bei uns sein wird."
Und das vermutlich weiterhin als Stammkraft. In der laufenden Spielzeit stand Gebre Selassie in allen 23 Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Rasen. Ein deutliches Zeichen für seinen immensen internen Stellenwert. "Theo ist ein sehr unterschätzter Spieler", betont Kohfeldt, "dabei ist er sehr verlässlich und besitzt trotzdem Offensivqualitäten." Aus der aktuellen Mannschaft hat lediglich Claudio Pizarro (224) mehr Ligapartien in Grün-Weiß vorzuweisen. Bleibt Gebre Selassie fit, kann er noch in der laufenden Saison weitere Größen wie Sepp Piontek (203), Uwe Reinders (206) sowie den aktuellen Co-Trainer Tim Borowski (210) hinter sich lassen. Und in der Spielzeit 2019/20 würden dann beispielsweise Rune Bratseth und Benno Möhlmann (jeweils 230) in Reichweite kommen.
