Bundesliga

"Ganz anders als gegen Bremen": Tuchel sieht Steigerung

Kleiner Tadel für Coman, Musiala - und Union-Coach Bjelica

"Ganz anders als gegen Bremen": Tuchel sieht Steigerung

Handshake nach dem Spiel: Bayern-Coach Thomas Tuchel mit Bundesliga-Debütant Eric Dier (Mi.).

Handshake nach dem Spiel: Bayern-Coach Thomas Tuchel mit Bundesliga-Debütant Eric Dier (Mi.). IMAGO/ActionPictures

"Ich habe kein Problem mit dem Spiel, auch kein Problem mit dem Ergebnis, auch nicht mit der Art und Weise", meinte Thomas Tuchel bei "Sky" nach der Partie. "Wir waren sehr aufmerksam, haben sehr strukturiert und diszipliniert gespielt", meinte der Bayern-Coach weiter. Dazu habe sein Team lange Zeit "gar keine Konter zugelassen, am Ende vielleicht einen halben", so Tuchel weiter. 

"Ganz anders als gegen Bremen", gegen das die Münchner am Sonntag überraschend mit 0:1 verloren hatten, sei die Partie seines Teams daher für ihn gewesen. Bremen sei von Anfang an zu mehr Konter gekommen und die Konterabsicherung war gegen Werder, anders eben als gegen Union am Mittwoch (Tuchel: "Waren griffiger"), nicht so dagewesen. 

"Bruch in der Energie" als Manko

Allerdings fand der Bayern-Coach auch noch einige Dinge, die verbesserungswürdig gewesen waren. Gerade vor der Pause: "Ein paar präzisere Schüsse, vielleicht auch nochmal ein Querpass. Kingsley (Coman; Anm. d. Red.) hat ein paar Pässe zu weit gespielt, Jamal (Musiala) heute nicht die richtigen Dribblings gefunden", meinte Tuchel. 

Auch die Tatsache, dass seine Mannschaft nach starker Anfangsphase nach der Halbzeit, als  Raphael Guerreiro früh - nach nur gut 30 Sekunden - das Tor des Tages gelang, wieder ein wenig nachließ, war dem Coach nicht entgangen. "Das war mehr ein Bruch in der Energie als alles andere", sagte Tuchel, der sein Team danach wieder "langsamer" empfunden hatte.  

Tuchel über Bjelicas Tätlichkeit: "Nicht gut"

"Nicht gut" fand der 50-Jährige aber auch die Aktion seines Berliner Pendants Nenad Bjelica, der nach Tätlichkeit an Leroy Sané mit der Roten Karte vorzeitig aus dem Innenraum verbannt worden war. "Es ist schwer ihn zu verteidigen, ich will aber auch kein Öl ins Feuer gießen", kommentierte Tuchel zurückhaltend. 

Auch über das Debüt seines bislang einzigen Winterneuzugangs, Eric Dier, äußerte sich Tuchel: "Man spürt seine Präsenz. Es kam für ihn überraschend, eine ganze Halbzeit zu spielen, weil ihm auch der Rhythmus fehlt. Aber er hat es gut gemacht." 

Bank? "Das ist das Leben eines Fußballprofis"

Mit seiner einzigen personellen Umstellung im Vergleich zum Bremen-Spiel hatte Tuchel Leon Goretzka statt Guerreiro auf dessen "bester Position" im Mittelfeld aufgeboten, der Portugiese rückte dafür nach links hinten und verdrängte Alphonso Davies auf die Bank. Über seine trotz bereits ausgedünntem Kader manchmal schwierigen Personalentscheidungen meinte Tuchel:  "Wir haben 18, 19 Spieler, die beginnen können. Das ist nicht immer gerecht, aber das ist das Leben eines Fußballprofis, und es gibt deutlich Schlimmeres, vermute ich."

Der nach dem Union-Spiel nun aufgrund von gleich mehreren neuen Verletzungen noch kleinere Kader könnte Tuchel die eine oder andere schwere Entscheidung indes bald wieder abnehmen. Selbst, ob Goretzka davon in den kommende Spielen mit weiteren Startelfeinsätzen profitieren könnte, ist noch nicht gesagt. Denn: "Kein Faserriss, keine Zerrung, aber die Wade hat komplett zugemacht", so Tuchel über Goretzka, der "einen Schlag abgekriegt" habe. Es bleibt also nicht nur in Sachen Transfers so oder so spannend in Sachen Personalien beim FC Bayern. 

jom

Bilder zur Partie Bayern München gegen Union Berlin